ÄrzteTag

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00:00:00: Music.

00:00:13: ÄrzteTag im Vertrag der Ärztezeitung mein Name ist rudnay ich begrüße heute ganz herzlich Frau Gerda Hasselfeldt am Telefon.

00:00:22: Die frühere Bundestagsabgeordnete und Bundesgesundheitsministerin in den Jahren 1991 und 1992 ist seit 2017 und Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes,

00:00:33: und daher möchte ich mit Dir gerne heute auch das Thema Katastrophenschutz erörtern und dessen Bedeutung in der Korona Pandemie ich begrüße Sie Frau Hasselfeldt.

00:00:41: Es scheint jetzt ein allgemeines erstes aufatmen einzusetzen dass Deutschland bisher zumindest einigermaßen glimpflich durch die Corona Pandemie gekommen ist.

00:00:51: Ist dieses Gefühl so auch beim Deutschen Roten Kreuz vorhanden einer Organisation die ja perse große Erfahrung mit Ausnahme und Katastrophen Situationen hat.

00:01:00: Nein wir sind noch nicht am Ende der Krise aber

00:01:04: wir können heute feststellen dass Deutschland besser als andere Länder diese Krise bewältigt haben und bewältigen

00:01:11: wir haben ein gutes Gesundheitswesen deshalb sich gerade in

00:01:16: diesen Wochen und Monaten wieder herausgestellt die Entscheidungen die von Seiten der Politik auf allen Ebenen getroffen worden waren unseres Erachtens

00:01:26: richtige Entscheidungen und vor allem auch die Bevölkerung hat mitgemacht die Verantwortung der Bevölkerung in Bezug auf.

00:01:35: Hygienevorschriften auf Abstandsregelungen auf Einheiten der Kontakt Beschränkungen und dergleichen war spürbar und das alles miteinander hat schon dazu beigetragen dass wir

00:01:48: im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eine gute vergleichsweise gute Situation haben aber wie gesagt

00:01:57: am Ende sind wir doch nicht nach wie vor im öffentliche jene Vorschriften eingehalten werden nach wie vor ist es wichtig auch entsprechend Abstand zu halten

00:02:06: und ich habe den Eindruck die Bevölkerung bei einer Eröffnung der aktuellen Situation hat auch Verständnis.

00:02:14: Nachhinein ist mir sowieso bekanntlich immer schlauer trotzdem einen Blick auch zurück in die vergangenen Wochen,

00:02:20: wie würden Sie das einschätzen war Deutschland schon zum Start der Pandemie gut darauf vorbereitet oder haben es dann am Ende nur alle entscheiden Organisation und der Staat entsprechen schnell und effizient genug reagiert.

00:02:32: Am Anfang hatten wir in der Tat Probleme vor allem mit dem Mangel an Schutzausrüstung das war nicht nur in den Krankenhäusern sondern vor allem auch in den Pflegeheimen und auch bei uns im Rettungs.

00:02:45: Spürbar.

00:02:46: Zunächst einmal wurden auch von staatlicher Seite hauptsächlich die Krankenhäuser ausgestattet mit diesen knappen Gut der

00:02:55: und dann erst die Pflegeheime die Behinderteneinrichtungen der Rettungsdienst und ähnlichen das war ein echter

00:03:03: Engpass ja auch ein Problem dann aber ist alles versucht worden um dieses Problem auch zu beheben und.

00:03:11: Die kluge Reaktion aller im Gesundheitswesen Beteiligten nicht nur im politischen Bereich sondern auch der Erde

00:03:18: Zedern Apotheke der Pflegekräfte der Rettungskräfte und hat dazu beigetragen dass die Auswirkungen bei weitem nicht so schlimm waren wie es zunächst einmal vermutet oder befürchtet wurde,

00:03:33: das kann beispielsweise auch beigetragen Maßnahmen im Krankenhausbereich das.

00:03:38: Kleinere Krankenhäuser umfunktioniert worden als reine covid Krankenhäuser ich habe das selbst erlebt wenn ich selbst auch infiziert war und auch ins Krankenhaus muss.

00:03:49: Das Reha-Einrichtungen genutzt wurden und umgerüstet wurden für Krankenhaus Nutzung dass die Gesundheitsämter aufgestockt wurden relativ kurzfristig auch.

00:04:00: Internierten oder in Ruhestand befindlichen medizinischen Personal was ich hervorragend finde das auch Ärzte und Pflegepersonal die denn nicht mehr aktiv in ihrem Berufsleben sind auch mobilisiert werden konnte.

00:04:14: Das sagt auch beigetragen die Ausweitung der Intensivbetten also Altars im Gesundheitswesen kluge Reaktionen schnelle Reaktionen und die richtigen politischen Entscheidungen.

00:04:25: Hat alles dazu beigetragen dass wir besser aus der Krise rauskommen als zunächst befürchtet.

00:04:31: Sie hat vorhin auch schon angesprochen ganz kurz am Anfang stand tatsächlich ein Mangel an Materialien

00:04:36: jetzt habe ich gelesen dass unter Federführung des Deutschen Roten Kreuzes bereits vor zwei Jahren zusammen mit anderen Hilfsorganisationen ein Konzept erarbeitet wurden um für Krisensituationen verschiedenste Art Materialien vorrätig zu reiten.

00:04:49: Was sie denn genau dieses Konzept vor und was ist überhaupt da draus geworden.

00:04:53: Das ist richtig wir haben vor zwei Jahren unter der Federführung des Deutschen Roten Kreuzes mit den anderen Hilfsorganisationen

00:05:01: ein Konzept erarbeitet zur Vorhaltung von Material in Krisenzeiten das hat diesmal bis in die 90er Jahre gegeben dann wurde das alles im Konsens mit allen Verbänden und im politischen Bereich.

00:05:15: Aufgegeben weil man dachte Kalter Krieg ist vorbei ist nicht mehr notwendig.

00:05:20: Fertig dann betest uns beide flüchtlingskrise 215 herausgestellt dass wir schlecht vorbereitet sind auf Krisensituationen deshalb dieses Konzept sieht vor.

00:05:32: An zehn Standorten in Deutschland

00:05:35: Einen Vorhaltung aufzubauen mit Hygieneartikeln mit Decken mit selten mit Medikamenten um insgesamt etwa 50.000 Menschen in Krisenfall zu versorgen wir haben nicht.

00:05:49: Ganz ohne Probleme hin und viele Diskussionen waren dazu notwendig dann durchgesetzt dass im Haushalt 20 20.

00:05:58: Immerhin 24000000 aus dem Innenministerium vorgesehen sind für ein erstes Projekten für 5000 Personen.

00:06:06: Insgesamt sollen es zehn Standorte werden nach den Erfahrungen jetzt.

00:06:11: In Wochen hoffe ich auf eine wirklich zügige Umsetzung das darf nicht auf die lange Bank geschoben werden wir haben nämlich nicht nur mit möglichen Pandemien normal zu tun sondern beispielsweise auch

00:06:24: Cyberattacken auf Gesundheitseinrichtungen oder anderes auch dafür müssen wir gerüstet sein und das sind wir derzeit nicht ausreicht,

00:06:32: sieht wahrscheinlich das auf die tatsächlich vor allen Dingen an den Finanzen denn nicht nur die Bundeswehr wurde verkleinert auch im Bereich des Katastrophenschutzes wurde in den vergangenen Jahren an Personal und Geld geknipst,

00:06:42: und wenn wir sagen dass uns das in Krisenzeiten auf die Füße fällt das da so ein gespart wurde.

00:06:47: Ja wissen sie in Zeiten in denen wir keine Krise zu bewältigen haben in den es uns gut geht

00:06:53: dann denkt weder die Bevölkerung macht die Politik kibaran auch vor Zusagen für schwierigere Seite man kann sich das fast nicht vorstellen

00:07:02: manchmal ist dann eine Krise notwendig um das Bewusstsein dafür zu schärfen und ich denke dass die Seele

00:07:10: Wochen und Monate schon dazu beigetragen haben dass sich sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Politikern hier ein Umdenken breit mach.

00:07:21: Bei den Aktivitäten in den letzten Wochen würde ich ganz gerne auch mal noch nachfragen wo genau ist z.b. das Deutsche Rote Kreuz aktiv geworden was waren da du so die wichtigsten Punkte.

00:07:31: Wir haben schon gleich zu Beginn geholfen bei der Betreuung der sogenannten Tina Rückkehrer die mit Flugzeugen damals gekommen sind in Quarantäne.

00:07:43: Da haben wir ja nicht nur den Transport bewerkstelligt sondern auch die Betreuung unseres ehrenamtlichen und hauptamtlichen Kräfte sind selbst damals in Quarantäne gegangen haben sich auch Gefahren aus.

00:07:55: Sie haben dann weitergeholfen mit mobilen Arztpraxen wir haben vier solcher mobiler Art.

00:08:02: Und die Ärzte insgesamt entlastet haben wir haben eigene Test Stationen und flächendeckend aufgebaut.

00:08:11: Zum Teil gemeinsam mit den Gesundheitsämtern zum Teil auch alleine dann haben unsere ehrenamtlichen Kräfte viel in Nachbarschaftshilfen,

00:08:21: in allen Regionen geholfen dort wo Hilfe notwendig war beim Einkaufen beim betreuen auch in der zusätzlichen Betreuung in den Heimen,

00:08:32: wir haben in vielen Landkreisen und Städten eine Mitarbeit in den Krisenstaaten die dort eingerichtet worden.

00:08:39: Und in unseren eigenen Kliniken mit den einigen drk-klinik,

00:08:44: haben wir auch schwerkranke Tube atmende Patienten aus Italien und Frankreich aufgenommen.

00:08:51: Um denen zu helfen und nicht zuletzt natürlich auch die zusätzliche

00:08:58: Belastung der Pflegekräfte und der Rettungskräfte die neben der üblichen Tätigkeit eben auch noch bei der Versorgung der Corona Patienten tätig waren.

00:09:09: Ein großartiges hauptamtliches und ehrenamtliches Engagement.

00:09:14: Wie ich finde das auch so typisch ist für das Deutsche Rote Kreuz nämlich da zu helfen wo Hilfe notwendig ist unabhängig davon ob man gerade Lust oder Zeit hat vorrübergehend breites Spektrum.

00:09:28: Wir haben auch vor kurzem hier habe ich gelesen einen Vorschlag gemacht das ehren und hauptamtliche des Deutschen Roten Kreuzes als

00:09:35: Spielplatzkümmerer eingesetzt werden die dann bei Kindern auf die Einhaltung von Abstand Hygieneregeln achten wie ist denn dieser Vorschlag in der Politik angekommen.

00:09:44: Und was genau können oder sollen die Helfer da machen ursprünglich gegen diese Idee er auch von der Familienministerin Frau Dr giffei aus.

00:09:53: Wir haben uns bereit erklärt hier zu helfen mit auch ehrenamtlichen Kräften wird wohl diese Hilfe benötigt oder betende entscheiden tun das ja die Kommunen.

00:10:06: Geht dann die Spielplätze wieder öffnen wir glauben dass die Öffnung der Spielplatz.

00:10:11: Angesichts der sehr großen Zahl an Familien die keinen Garten haben die allmählich notwendig ist,

00:10:19: um die Familien zu entlasten aber auch um den Kinder den nötigen Freiraum zu geben.

00:10:25: Deshalb sind unsere Kräfte vor Ort auch bereits hier mitzuhelfen und die Abstandsregelungen um die Hygienevorschriften einzuhalten damit,

00:10:35: die Infektionsgefahr so gering wie möglich gehalten wird möglichst vermieden wird

00:10:41: das heißt also und wir stehen bereits wenn die Kommunen dieses Angebot mit annehmen sondern auch bestimmte besonders große Spielplätze oder die zu

00:10:52: Kitas gehörende Spielplätze dann zusätzliche Kräfte insidenet.

00:10:56: Dass wir machen das nicht abhängig von der Größe der Spielplätze sondern einfach von der Notwendigkeit in den Kommunen,

00:11:05: es ist ja auch ganz unterschiedlich und natürlich ist bei größeren Spielplätzen noch mehr Organisation auch notwendig.

00:11:12: Und deshalb wird wahrscheinlich der Bedarf bei größeren Spielplätzen auch größer sein,

00:11:18: aber insgesamt sollte dem Bereich der Kinder und der Familien schon ein größeres Augenmerk wieder gewidmet werden es geht nicht nur um Arbeitsplätze

00:11:30: sondern es geht auch darum den Kindern eine gute und,

00:11:35: notwendig gute Entwicklung zuteilwerden zu lassen und da gehören die Spielplätze schon auch mit das.

00:11:41: All diesen vielen Aktivitäten bis sie vorhin geschildert haben bis jetzt hinzu Spielplatzkümmerer das braucht natürlich eine ganze Menge an ehrenamtlichen Helfern.

00:11:51: Haben wir dann genügend Bürger die bereit sind sich ehrenamtlich in Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz zu engagieren,

00:11:58: oder würden Sie vielleicht dann eher auf so einen Vorschlag wie er von Annegret Kramp-Karrenbauer schon mal geäußert wurde nämlich ein verpflichtendes soziales Jahr doch für sinnvoll erachten.

00:12:09: Sind wir spüren schon ein großes

00:12:11: Engagement im ehrenamtlichen Bereich in der Gesellschaft allgemein auch beim Deutschen Roten Kreuz im übrigen die letzten Jahre haben wir kontinuierlich eine Zunahme der ehrenamtlich Tätigen beim Deutschen Roten Kreuzes,

00:12:25: finde ich

00:12:26: sehr erfreulich manche erstaunt das auch weil man oberflächlich betrachtet gelegentlich den Eindruck hat dass dem nicht so sei also wir

00:12:36: können da wirklich eine positive Entwicklung verzeichnen trotzdem wird es glaube ich schon zu einer Wiederaufleben den Diskussion über ein Pflichtjahr führen.

00:12:51: Die jetzige Situation ich persönlich habe da noch keine abgeschlossene Meinung.

00:12:57: Aber ich glaube das wird zumindest dem freiwilligen sozialen Jahr und den Bundesfreiwilligendienst noch einen,

00:13:06: ein höheren Stellenwert beimessen müssen und auch zu einer höheren Attraktivität dieser Freiwilligendienste beitragen müssen das beginnt beim Taschengeld des geht aber weiter auch.

00:13:17: In die Anerkennung von Ausbildungs und Studienzeiten in auch Anerkennung von Qualifikationen die während dieser Zeit erworben werden ich denke z.b. an den Rettungssanitäter.

00:13:29: Also da gibt es noch ein neues Stück

00:13:31: Arbeit um diese Dienste noch attraktiver zu machen was das Pflichtjahr betrifft der muss man einfach die Diskussion noch abwarten ich glaube dass die Diskussion allein darüber

00:13:43: schon einen Mehrwert hat für die ganze Gesellschaft weil eben dadurch deutlich wird wir sind sie eben nicht nur auf unseren unsere Familie alleine bezogen sondern wir sind auch abhängig davon dass die Gesellschaft als Ganzes funktioniert.

00:13:58: Was ist speziell in Katastrophenschutz angeht vielleicht auch in Kooperation mit den Zivilschutz da haben Sie sicherlich auch noch weitere Ideen und Vorstellung wo sie gerne etwas verbessern würden und was man vielleicht kurzfristig oder auch

00:14:10: da Mittel oder langfristig angehen sollte was wären so die wichtigsten Punkte.

00:14:15: Und das eine ist die Vorratshaltung die wir gerade besprochen haben mit den zehn Standorten da erhoffe ich mir wirklich eine zügige Umsetzung,

00:14:24: zum zweiten aber brauchen wir das hat die Krise gezeigt auch mehr mobile Arztpraxen momentan haben wir vier.

00:14:34: Die vom Deutschen Roten Kreuz als auch betrieben werden ich glaube dass wir mindestens in jedem Bundesland so etwas brauchen in manchen sogar zwei.

00:14:43: Um auch in solchen Krisenzeiten für die Zivilbevölkerung eine entsprechende Versorgung herzustellen.

00:14:52: Außerdem glaube ich auch dass wir insgesamt im Gesundheitsbereich meine Bilanz ziehen müssen und die Lehren aus diesem Wochen und Monaten gemeinsam ziehen müssen,

00:15:04: beginnt schon beim Stellenwert des medizinischen Personals.

00:15:09: Wir erleben eine hohe Anerkennung jetzt in diesen Zeiten für Ärzte für Pfleger.

00:15:15: Menschen die in den Gesundheitsämtern und dem gesamten Gesundheitsbereich auch im Rettungs.

00:15:20: Arbeiten ich hoffe sehr dass das keine Eintagsfliege bleibt sondern dass daraus auch Konsequenzen gezogen werden.

00:15:28: Für die Arbeitsbedingungen diese Arbeitskräfte und ein weiteres nicht alles im Gesundheitswesen darf unter dem Gesicht.

00:15:37: Der Ökonomie gesehen werden wir haben das erlebt mit der fehlenden Schutzausrüstung wir haben zum Teil unabhängig jetzt von der Corona Krise auch immer wieder erlebt.

00:15:48: Der Verfügbarkeit des mangelnden Verfügbarkeit manche Medikamente.

00:15:53: Diese Abhängigkeit von anderen Regionen der Welt ist etwas was mir große Sorge bereitet auch darüber muss man nachdenkt.

00:16:01: Und das wieder nicht ein Stück Weizen zurück nach Europa wenigstens verlagern kann.

00:16:08: Wichtige Aspekte die Sie angesprochen haben ich bedanke mich ganz herzlich für das Gespräch.

00:16:12: Music.

Über diesen Podcast

ÄrzteTag - der tägliche Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.

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