ÄrzteTag

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00:00:00: Music.

00:00:13: Herzlich willkommen zum ÄrzteTag im Podcast der Ärztezeitung mein Name ist rudnay und ich leite das Online Resort der Zeitung.

00:00:21: Die Corona Pandemie ist auch nach inzwischen fast einem halben Jahr nach wie vor ein Schreckgespenst dass uns gezeigt hat wie fragil selbst moderne Gesundheitssysteme mitunter sein können.

00:00:31: Und doch hat die Krise auch eine Welle von Hilfsbereitschaft erzeugt und Kreativität an den unterschiedlichsten Stellen geweckt.

00:00:39: Mit an vorderster Front aktiv und auch nicht erst seit Corona kreativ ist dr Carola Holzner sie ist leitender Notarzt in der Stadt Mülheim an der Ruhr.

00:00:48: Und zudem leitende Oberärztin der Zentrale Notaufnahme Nord am Uniklinikum essen.

00:00:54: Doc CARO zeigt sie außerdem regelmäßig in den sozialen Medien was Notärztin sein so tagaustagein bedeutet.

00:01:01: Sei es mit gesanglichen Einlagen zum Konflikt was Notfallsanitäter und was Notärzte dürfen.

00:01:07: Oder sei es mit einem Appell warum das Coronavirus uns alle angeht hallo Frau Holzner ich begrüße Sie ganz herzlich.

00:01:16: In der Korona Pandemie waren sie in den vergangenen Wochen besonders gefordert.

00:01:20: Einmal wie gesagt als Oberärztin in der Notaufnahme und auch als Notärztin direkt im Einsatz wagen wir haben Sie denn die vergangenen Wochen eigentlich erleb.

00:01:29: Was waren die drängendsten Fragen und was die größten Herausforderung in ihrer täglichen Arbeit.

00:01:35: Ich persönlich habe die Corona Pandemie so erlebt.

00:01:40: Vor allem Unsicherheit und Angst das war was mir seitens Patienten oder auch der Bevölkerung oder auch beim verloren auf Social Media entgegen Flug.

00:01:50: Die Verunsicherung an einigen Stellen wie die Leute sich verhalten sollen wer Risikopatienten ist wer Risikogruppe ist,

00:01:57: wer sich infiziert wer Angst haben muss und da war es an allen Fronten sowohl in der Notaufnahme als auch im Rettungsdienst einfach auf Social Media ja sehr damit beschäftigt über Corona aufzuklären und den Leuten aber auch ein Stück weit die Angst zu nehmen ohne den nötigen Respekt zu verlieren

00:02:12: hat sich das jetzt ein bisschen inzwischen gebessert oder ist es immer noch ähnlich stark diese Ängste.

00:02:17: Ich glaube der Mensch gewöhnt sich an Situationen und das ganze ist ja jetzt schon wochenlang bzw schon monatelang andauernd und das heißt dass ich alle ja damit mehr oder weniger auch beschäftigt haben müssen weil sie nicht mehr drum rumkommen sei es auch yeah

00:02:32: Doc Masken tragen im Supermarkt was ja vor dem halben Jahr eins noch undenkbar war ist jetzt zum

00:02:38: Gegenstand des Alltags geworden und der die Leute gehen damit ganz gut um sie haben sich sehr gut an die Lok Baumaßnahmen gehalten dazu beigetragen das an uns

00:02:48: der Kelch

00:02:49: wie ich finde im Vergleich zu anderen europäischen Ländern noch mal vorbei gegangen ist und jetzt dürfen wir nur nicht nachlässig werden und immer noch ein bisschen Abstand halten das ganze mit entsprechendem riss.

00:02:59: Vorsicht aber ich glaube wir tun alle unser Bett.

00:03:02: Wir hatten ja gottseidank lange nicht die Situation wie wir sie bei Bildern aus Italien oder Spanien oder auch New York gesehen haben hatten sie trotzdem manchmal das Gefühl an die Grenze der Belastbarkeit zu kommen.

00:03:13: Ja sicherlich das liegt aber lag oder lag weniger daran dass wir die Massen an Patienten am hatten die wir teilweise Bilder aus wie sie gerade.

00:03:20: Kann in anderen Ländern vor Augen hatten und es ist einfach so wir hatten prinzipiell was die Notaufnahme angeht sogar deutlich weniger Patienten zu versorgen weil viele.

00:03:30: Ich dachte schon Lappalien die normalerweise Notaufnahme kommen sich wahrscheinlich aus Angst vor rohen Abzw der Infektion von Corona dann doch

00:03:37: besser den Weg ich in die Notaufnahme genommen haben aber die Patienten die uns dann zugewiesen wurden sei von Hausärzten oder auch vom Rettungsdienst oder die sich selbst vorgestellt war hatten die waren dann deutlich krankhaft und da wir ja jetzt auch angehalten waren zum eigen und fremdschutz.

00:03:52: Permanent mit voll Schutzausrüstung also wir hatten Mundschutz und diese Sonnen und ffp3 Masken wir hatten face seals wir waren voll verkittet

00:04:00: mit Handschuhen dass wir das eben machen sollten das ist anstrengend sich vorstellen dass sie den ganzen Tag eine ganze Schicht komplett durch somit Schutzmaßnahmen rumlaufen.

00:04:09: Was an sich schon anstrengend und dann haben sie deutlich kranke Patienten Krankenhauspatienten gut mehr Schockraum Patienten das geht dann schon irgendwann an diesem.

00:04:18: Jetzt haben sie auch gleichzeitig noch Familie und Kinder und sie haben's auch erwähnt sie mussten besondere Vorkehrungen treffen zum eigenen Infektionsschutz war denn in dieser Zeit ihr Beruf und das was sie tun oder auch die Risiken die sie sich den sie sich aussetzen dieser Zeit ein besonderes Thema.

00:04:33: Zu Hause nicht denn ich muss sagen durch diese besonderen Schutzmaßnahmen für die wir absolut zu 100% durchgeführt haben fühlte ich mich in der Klinik umgeben von potentiell infektiösen Patienten deutlich sicherer als im alltäglichen Gang zum Supermarkt

00:04:47: so dass ich weniger Sorge hatte mich in der Klinik mit irgendwas anzustecken als durch eine ja Bewegung oder irgendeinen etwas anfassen was auch immer im Supermarkt da muss ich sagen hatte ich keine Angst auch wenn man der Familie nicht die Kinder hatte ich

00:04:59: zu Hause auch in Quarantäne damit da weil meine Mutter auch Risikogruppe ist die bei uns im Haus wohnt damit da keine Gefahr von aus.

00:05:07: Hatte ganz gut funktioniert und ich glaube dass die Vorkehrung innerhalb einer Klinik die damit umgehen kann oder der Rettungsdienst der geschult ist wie er mit potenter Infekt.

00:05:17: Canon umgeht deutlich weniger Risiko birgt als wie gesagt als ich gegangen super Marke wenn sie da sehen was ihm da so entgegenkommt anläuten die.

00:05:25: Kuriose Art und Weise die Maske im Gesicht haben nur nicht über Mund und Nase da ist das doch eher etwas wo man sich vielleicht anstecken kann anstatt irgendwie einer Klinik wo sie wirklich mit Corona Patienten zu tun haben.

00:05:35: Speziell auch zu der Klinik sie arbeiten dort nicht an irgendeiner Notaufnahme das Klinikum Essen befindet sich gerade im Transformationsprozess zum Smart hospital.

00:05:44: Dabei ist als zentrales Instrument die Digitalisierung im Fokus

00:05:48: also das Ziel ist da durch intelligente Vernetzung zum Wohle des Patienten neue Strukturen zu schaffen wie merken sie dass z.b. bereits in ihrer Arbeit hier unterscheidet sich z.b. die Notaufnahme von anderen Kliniken.

00:06:00: Aber ich muss sagen die Digitalisierung ist ein riesen Fortschritt und ich bin dankbar in so einer modernen aufgestellten Klinik respektive Notaufnahme arbeiten

00:06:09: wo können denn wir sehen das einfach dieses

00:06:11: digitalisieren diese Vernetzung von Patienten von Patientendaten teilweise schon von der Einsatzstelle vom Rettungswagen bis hin zum Verlassen der Notaufnahme lückenlos aufgezeichnet Patientendaten Zugriff auf.

00:06:24: Gämsen auf Vitalwerte die Blutdruck Herz

00:06:26: Sequenz Sättigung aus allen möglichen Computerraum oder sonst was und schon wirklich die Arbeit erleichtert wir müssen nichts

00:06:34: Nerf auf Papier dokumentieren was vielleicht abhanden kommt so was drüber laufen kann wir machen alles computergestützt

00:06:41: wir haben eine ja Art Chipkarte mit der wir uns überall gleichzeitig an mehreren Stationen einloggen können wo wir überall Zugriff haben auf Daten auf CT Bilder auf alles was dazu gehört das macht schon wirklich ein.

00:06:53: Es sieht also eine ganze Menge Vorteile gleichzeitig wir trotzdem immer mal wieder auf die Kritik geäußert einer unpersönlichen Bildschirm Medizin und das patient z.b. nur auf eine Idee also Identifikationsnummer bei solchen Prozessen reduziert werden wie stehen sie denn zu solchen Kritiken.

00:07:08: Ja da muss ich ein bisschen schmunzeln weil ich bin der festen Überzeugung und dann sehe ich auch im klinischen Alltag dass sowohl der.

00:07:15: Beruf als auf der Pflegeberuf nicht ohne persönlichen Kontakt geht im natürlich kann ich Reform der Tele mit der Telemedizin machen indem ich mir Vitalparameter,

00:07:24: oder medikamentenanordnung an einem Computer anschauen aber die körperliche Untersuchung und vor allem auch das Gespräch die anderen lese mit dem Patienten die Emotionen des Patienten und alles was

00:07:35: dazu gehört das machen wir selbstverständlich nicht am Computer da sind wir alle noch ganz ausgegeben zum Patienten rein und versuchen Ihnen besprechen mit ihm persönlich.

00:07:44: Sie leben ihren ärztlichen Beruf sehr aktiv das machen sie tatsächlich sowohl als Notärztin und als Oberärztin in der Klinik aber sie haben

00:07:52: auch neben der Familie mit zwei Kindern

00:07:54: noch eine andere Passion hat man den Eindruck sie sind nämlich sehr aktiv in den sozialen Medien da haben sie eine eigene Website als Doc CARO mit doch inzwischen 50000 Followern auf YouTube haben sie ebenfalls über 18000 Abonnenten und auf Instagram sind sie zu finden

00:08:08: Wie kam sie denn dazu sich auch auf diesen digitalen Kanälen zu engagieren weil Langeweile glaube ich kommt bei Ihnen den Beruf auch nicht auf.

00:08:15: Ganze völlig recht das ist keine Form der Langeweile Bearbeitung liegt da machen ein ich habe

00:08:21: Gestell vor allen Dingen im Gespräch mit Patienten im Freundes Bekanntenkreis das doch ein ganz ganz großes aufklärungs Potential herrscht was medizinische Diagnosen oder überhaupt

00:08:30: das alltägliche betrifft also wenn sie jetzt mal fragen wer von jemanden der überhaupt nicht zu medizin zu tun hat wüsste was er im Fall einer,

00:08:38: bewusstlosen Person oder ähnliches tut da sehen sie doch dass da ganz viele Menschen einfach unsicher sind und nicht nicht handeln weil sie es nicht wussten oder nicht können sondern weil sie einfach unsicher sind.

00:08:47: Und da ich das Ganze im privaten privaten Freundes Bekanntenkreis beruflich immer erklärt habe ich mir gedacht naja warum machst du das ganze nicht als Social Media als

00:08:56: Block in Form einer ja Aufklärungsarbeit

00:08:59: wo du vielleicht paar mehr Leute erreicht weil das scheint ja glaube ich nicht nur meinen Bekanntenkreis ein Problem zu sein sondern das ist ein bisschen weitreichender und so hat sich das ergeben ich habe mich bei Instagram angemeldet ich habe ich bei YouTube angemeldet bei Facebook die Seite doch auch erstellt.

00:09:12: Ja und dann war das wie so ein Schneeball angefangen mit 23 Leuten die dann irgendwie zugehört haben und dann ist das innerhalb von Kürze.

00:09:19: Falls wirklich im durch die Decke gegangen was mich selber sehr überrascht aber auch gefreut hat und auch nicht bestätigt hat in der Tatsache dass da wirklich Bedarf ist.

00:09:27: Und das mache ich mit Leidenschaft und freue mich über jeden der vielleicht das ein oder andere mitnehmen kann und mir auch schon Nachrichten geschrieben hat oder mich nachrichten erreicht haben wo vielleicht Menschen indem sind Diagnosen Dienstag von mir gesehen haben helfen konnten und das freut mich dann sehr.

00:09:41: Bestehen in ihre eigene Berufskollegen dazu finde das cool ist dass sie sowas auch zusätzlich machen oder wird das eher mit Skepsis beäugt.

00:09:49: Ich glaube das ist beides sicherlich vorherrschend also eben immer alles was neu ist,

00:09:54: ist erstmal interessant dann vielleicht irgendwie ein bisschen komisch wenn sie sich dann forschen dass der eine oder andere doch in die Notaufnahme kommt und fragt ist Doc CARO da ist es vielleicht auch ein bisschen nervig ich glaube aber mittlerweile haben sie sich dran gewöhnen und sie sehen auch

00:10:07: stehe am ja den Ehrgeiz und auf die Liebe mit dem ich das tue und ich glaube mal etwas mit Leidenschaft.

00:10:13: Dann macht man es eben gerne und das sehen dann auch andere Leute und ich glaube mittlerweile haben sich die Kollegen daran gewöhnt.

00:10:19: Jetzt haben sie gerade Rückenschmerzen wie sie mir gestern im Vorfeld erzählt haben und sie damit etwas ausgebremst ist es ein eine Strafe für jemanden der wie sie irgendwie immer müde wirkt.

00:10:29: Das kommt immer auf die Sichtweise an also normalerweise würde ich sagen ja weil ich ja ungerne zur Ruhe komme ich habe immer sehr gerne sehr viel zu tun aber auch eine körperliche Einschränkungen die hilft einem manchmal dazu sich

00:10:42: Truhe gerne

00:10:43: wozu werden sich zur Ruhe zu setzen in dem Moment und vielleicht um Dinge zu kümmern die man normalerweise im Alltag nicht tut ich bin ja nicht unter die ich kann weiterhin am Rechner arbeiten schreibe an Artikel Publikation oder ähnliches aber es tut mir auch ganz gut die Füße.

00:10:58: Kollegen da gebe ich ihm recht würde dich denn insgesamt als Powerfrau bezeichnen oder finden Sie diesen Begriff gerade blöde.

00:11:05: Ich finde jetzt alles andere als blöde ich glaube wenn Sie das so sagen ich wäre ich tatsächlich der Inbegriff einer Powerfrau ja Mutter mit zwei Kindern

00:11:13: man zwei Pferden Klinik Notarzt Social Media ich glaube da bleibt nicht mehr viel was den Begriff Powerfrau anders definiere könnten sie den Weg geben,

00:11:26: mit Blick auf den Beruf und eventuell auch bei dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

00:11:32: Interessante Frage das Schreiben ich nämlich auch gerade viele junge Ärztin auf Social Media an und da ist meine Antwort immer die meine ich von ganzem Herzen ist keine Angst haben,

00:11:41: seine eigenen Ziele verfolgen und dranbleiben sich nicht entmutigen lassen.

00:11:46: Zu viel drüber nachdenken ist das Kind jetzt wie richtig wann kann ich das Planen sollte ich erstmal einen Facharzt machen wie mache ich was.

00:11:53: Dinge so hinnehmen man kann Beruf und Familie wunderbar vereinbaren ich glaube alles das was man tut was man gerne tut mit Leidenschaft tut

00:12:01: das kriegt man auch hin das kriegt man gestemmt dann steht man halt mal eine Stunde eher auf geht eine Stunde später ins Bett ist alles machbar also ich rate allen jungen Kollegin geht nicht euren Beruf auch wenn ihr dafür brennt auf gar keinen Fall sondern versucht das

00:12:13: rufe einmal besuchen versucht es nicht es geht wunderbar plant nicht zu viel lass es einfach ob ich.

00:12:19: Habe so ein tolles Schlusswort wie man eigentlich gar nichts mehr hinzufügen kann ich danke Ihnen ganz herzlich für das Gespräch.

00:12:25: Music.

Über diesen Podcast

ÄrzteTag - der tägliche Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.

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