00:00:00: Music.
00:00:05: Willkommen beim ÄrzteTag den Podcast der Ärztezeitung
00:00:09: mein Name ist Heike bökenkötter restore Leiterin online der Ärztezeitung und wir sprechen heute mit DAK Vorstandschef Andreas storm
00:00:17: über die Auswirkungen der Pandemie auf die Sucht nach digitalen Medien bei Kindern und Jugendlichen Hallo verstorben schön dass ihr bei uns sind und vielen Dank für Ihre Zeit Hallo Hoppecke.
00:00:28: Restaurant der Anlass unseres heutigen Gesprächs ist ja eine neue Studie der DAK und des Uniklinikums Hamburg
00:00:35: Eppendorf mit der untersucht wurde wie sich die Mediensucht verändert hat speziell auch durch die Pandemie und mit der Pandemie und das Ergebnis zeigt durchaus
00:00:46: dass ich mit der Pandemie etwas verändert hat und dass ich Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen doch noch einmal deutlich verstärkt hat wir sehen dass mehr als 4% aller zehn bis sie
00:00:55: 10 jährigen in Deutschland inzwischen Computerspiele krankhaft nutzen damit liegt dieser Wert sogar 50% für
00:01:03: als das etwa 2019 noch der Fall warm
00:01:05: verstand die übermäßige Mediennutzung bei Jugendlichen und Kindern war ja vor der Pandemie auch schon intimer inwiefern hatten sie das damals schon auf ihrer Agenda und inwiefern sind diese Studienergebnisse jetzt für sie doch noch überraschend nach der Pandemie.
00:01:20: Wir haben dieses Thema schon sehr lange auf der Agenda bei der DAK Gesundheit weil die Grundüberlegung die war
00:01:29: dass die Digitalisierung auch zu neuen Krankheitsbildern und zu neuen Suchtgefahren führt
00:01:37: und wir wollen bei diesem Themenfeld versuchen zu erreichen dass man frühzeitig
00:01:42: insbesondere auch mit präventiven Maßnahmen gegen Steuer
00:01:47: um sozusagen von vorneherein zu verhindern dass hier ein großes gesundheitspolitisches und gesellschaftliches Problem
00:01:56: auf uns zukommt deshalb haben wir seit 2015 mehrere Studien gemacht zum Thema Mediensucht
00:02:05: und auch Spielsucht bei Kindern und Jugendlichen und diese Studie die wir in bewährter Form zusammen mit dem deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kinder und Jugendalters mit Professor Thomasius
00:02:18: in Hamburg am UKE durchgeführt haben.
00:02:22: Bereits die vierte Stute in einer Panel Reihe die erste Tote am Meer im September 2019 durchgeführt das war also noch vor Corona dann.
00:02:33: Im April vier Wochen nach Beginn der ersten Corona Welle haben wir dann
00:02:40: die zweite Studie gemacht dann im vergangenen Herbst November Dezember 2020 die.
00:02:50: Bitte Studien Folge und jetzt im Mai bis Juni 2021 die vierte jeweils mit.
00:02:59: Etwas mehr als 1200 befragten Jugendlichen und ihren Eltern
00:03:05: und durchgeführt haben wir das mit dem Instrumentarium vom Forsa omninet so dass wir hier auch eine Datenbasis haben
00:03:14: in der Form sicherlich einmalig ist und uns auch ermöglicht hier Vergleiche anzustellen und s-bahn.de bei der Studie
00:03:23: war das Sivas glaube ich kaum unerwartet gewesen wäre gezeigt hat dass wir
00:03:30: eben im April 2020 sozusagen während der ersten Corona auch Phase natürlich eine deutliche Zunahme.
00:03:42: In der Nutzung von solchen digitalen
00:03:46: Instrumenten gesehen haben und danach bei der dritten und vierten Untersuchungsstelle
00:03:54: wieder einen leichten Rückgang aber sie haben es ja schon angesprochen das erschreckende ist eben eine ganz passive Zunahme.
00:04:03: Im Bereich der eigentlichen Suchtgefahr also beim pathologischen spiel verhalten und auch bei
00:04:13: der pathologische Mediennutzung und das ist in der Tat einen Punkt wo wir ansetzen müssen
00:04:22: genau man sieht ja in der Studie auch das nicht nur die Anzahl der Betroffenen gestiegen ist sondern tatsächlich auch die Nutzungszeit also die Zeit mit der die Kinder und Jugendlichen die digitalen Medien eben nutzen sie haben das Thema Prävention eben schon angesprochen was könnte und sollte denn ihrer Meinung nach jetzt ganz konkret die Politik
00:04:41: und insbesondere die Ampelkoalition die sich ja jetzt gerade zusammen findet und was könnte man dort unternehmen um gegenzusteuern.
00:04:50: Ja, vielleicht auch noch mal den den.
00:04:52: Gedanken hier fest zu machen weil die haben ja am Anfang auch gesagt na ja sind ja bisher erst 4% aber trotzdem ist er eine Dynamik drin also wir haben mittlerweile eine Situation dafür rund 220 000 Jugendliche.
00:05:08: Pathologisches Suchtverhalten
00:05:10: bei gaming und bei rund 250.000 Jugendlichen pathologisches Verhalten im Medienbereich vorliegt dann gibt's natürlich eine Schnittmenge zwischen diesen beiden Gruppen und insgesamt sind etwa 400 000 Betroffene Jugendliche für die zumindest
00:05:29: einer der untersuchten Suchtgefahren mittlerweile einen pathologisches Verhaltensmuster vorliegt und
00:05:38: eben eine Zunahme in den letzten zwei Jahren um
00:05:43: etwa 50 % und jetzt kommt halt der entscheidende Punkt wenn wir vermeiden wollen dass aus diesem 4% irgendwann mal 68 oder 10 % werden dann muss man frühzeitig
00:05:57: mit präventiven Maßnahmen handeln und hier setzen wir natürlich ganz stark auf die Ampel Koalitionäre weil die ja
00:06:04: im ihrem von dir ums Papier
00:06:07: im Abschnitt über die Gesundheitspolitik deutlich gemacht haben dass Prävention und Vorsorge für sie zentrale Elemente
00:06:16: der Gesundheitspolitik sein müssen und er würde das hier natürlich mit dazu gehören wenn man jetzt fragt.
00:06:23: Was sind hier die entscheidenden Ansatzpunkte
00:06:27: dann sind das Ansatzpunkte die mit Lernverhalten und vor allen Dingen auch mit Unterstützung bei der NC Erziehung der Kinder und Jugendlichen für die Eltern
00:06:38: natürlich auch für die Lehrer verbunden sind das heißt es geht darum z.b. in den Familien
00:06:47: ein Regelwerk zu schaffen für den Umgang mit sozialen Medien auch ein Regelwerk zu schaffen z.b. zum Umgang
00:06:55: mit zu Computerspielen das setzt aber voraus dass die Eltern überhaupt in der Lage sind sozusagen in diese digitale Welt
00:07:04: einbringen zu können und überhaupt auch beobachten zu können was sozusagen ihr eigener Nachwuchs denn da entsprechend so macht und es geht natürlich in ähnlicher Weise auch für die Lehrer
00:07:20: weil wir oftmals eine Situation haben dass die Jugendlichen in den in der Schule in der digitalen Welt sehr viel schneller und besser unterwegs sind als die Lehrkräfte also so gesehen.
00:07:33: Geht es eben darum den Erwachsenen die Instrumente in die Hand zu geben
00:07:39: dass sie dann den Jugendlichen einen Weg für eine
00:07:45: wenn man so will ausgeglichene und gesunde Umgangsweise mit solchen Medien oder auch mit Computerspielen
00:07:54: eröffnen meine Frage von Informationen von Training und natürlich ganz viel hat es etwas auch mit Erziehung zu tun
00:08:04: Und wenn man jetzt bei manchen Kindern und Jugendlichen das Krankheitsbild schon vorliegen hat oder das Gefühl hat bei seinem Mediensucht auf jeden Fall nicht mehr weit
00:08:13: die Zeichen sind vielleicht schon da sind natürlich auch die Kinderärzte und zum Teil sicherlich auch die Hausärzte bei älteren Jugendlichen gefragt
00:08:21: da unterstützen oder eben dann entsprechend auch zu behandeln oder zumindest Vorschläge zu machen was können denn Kinderärzte und Hausärzte in solchen Fällen ganz konkret tun
00:08:31: wir haben.
00:08:33: Von Seiten der DAK-Gesundheit seit einem Jahr seit dem 1. Oktober 2020 in fünf Bundesländern ihr Pilotprojekte laufen in der Zusammenarbeit mit den Kinder und Jugend Ärzten und da geht es darum
00:08:49: das bei der J1
00:08:52: und oder J2 Untersuchung dann auch ihr ein Screening durchgeführt wird ein Gaming und Social Media Screening durchgeführt wird
00:09:02: um zu schauen ob bei den Kindern eine Suchtgefahr vorliegt und dann haben natürlich die.
00:09:09: Kinder und jugendärzte auch ein Anhaltspunkt wie sie dann gegebenenfalls reagieren können und gegensteuern können das bedeutet aber natürlich vor allen Dingen auch Hilfen für die Betroffenen
00:09:23: Eltern weil ein ganz zentraler Ansatzpunkt für zumindest dann wenn das Kind sozusagen und nicht in den Brunnen gefallen ist
00:09:32: eben das Aufstellen von Regeln ist und von Maßnahmen die sozusagen eine kik jene erfordern im Umgang sozusagen in der digitalen Welt.
00:09:43: Jetzt müssen wir auf die Folgen noch mal schauen wie es dann weitergeht denn z.b. sagt ja Thomas Fischbach der Präsident des Berufsverbandes der Kinder und jugendärzte dass es sehr schwierig sein wird diese Entwicklung noch zurückzudrehen er sagt
00:09:57: vollständig rückabwickeln wird sich auch nach der Pandemie dieses Phänomen wahrscheinlich nicht lassen
00:10:03: wie ist denn ihre Sicht der Dinge glauben Sie es lässt sich noch etwas retten und wenn dann mit welchen Maßnahmen die jetzt sozusagen als erstes umgesetzt werden müsste innerhalb der nächsten Monate
00:10:13: aber ich habe heute morgen ja auch in unserer Pressekonferenz noch mal dringlich die Forderung wiederholt dass Kinder und jugendgesundheit
00:10:22: sozusagen ein wichtiger Punkt sein muss fair im Kapitel über Gesundheit und Pflege im Koalitionsvertrag benannte
00:10:30: dazu gehört dass eine Enquete-Kommission eingerichtet werden soll im Deutschen Bundestag wo man die Folgen
00:10:39: auch der Corona-Pandemie auf die Kinder und Jugendlichen sich anschaut und da wäre das natürlich 1
00:10:45: der Themen dürfen sich einer Enquete-Kommission annehmen musst weiterer Punkt ist der dass man auch das Thema Prävention.
00:10:55: In diesem Bereich mit gezielten Maßnahmen unterlegen muss und das bedeutet dass hier die Gesundheitspolitik
00:11:03: und die Bildungspolitik sozusagen Hand in Hand gehen müssen das heißt man muss einen Maßnahmenplan erarbeiten mit dem die
00:11:13: Gesundheitspolitiker dann sozusagen den Kultusminister der Länder weil wir haben ja echt billig Schulbereich die Bildungshoheit auf der Landesebene
00:11:23: dann
00:11:24: entsprechend mit Präventionsmaßnahmen in die Schulen gehen das kann man machen zusammen mit den Krankenkassen ich habe ja unser Beispiel genannt dass die DAK-Gesundheit mit dem
00:11:33: Kinder und jugendärzte in fünf Bundesländern bereits ein solches Training Angebot macht aber für eine umfassende Prävention
00:11:42: der ist eigentlich gut wenn wir das flächendeckend in Deutschland anbieten können und hier kann ich mir vorstellen dass der öffentliche Gesundheitsdienst eine ganz entscheidende Rolle spielt und wenn das nicht nur Lippenbekenntnisse unsere führende Gesundheitspolitiker sind dass der öffentliche Gesundheitsdienst weiter ausgebaut wird sondern dem auch Taten folgen
00:12:04: dann wär natürlich ein ganz wichtiges Feld wo der ÖGD dann auch in Einsatz kommen kann
00:12:10: während die Schulen also man kann dann mit dem Öffentlichen Gesundheitsdienst die Themen die ich vorhin genannt habe also z.b. die Frage.
00:12:20: Was für ein Regelwerk braucht man
00:12:22: um einen angemessenen Umgang mit digitalen Kommunikations Angeboten zu finden
00:12:31: oder auch Schulungen zu machen und ähnliches das könnte etwas sein was man mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst macht das braucht natürlich ein gewissen Vorlauf weil man dafür
00:12:42: die Mitarbeitenden braucht man braucht die Infrastruktur und alles und gerade deshalb werde eben wichtig dass die.
00:12:51: Neue Bundesregierung und der Gesundheitsausschuss des Bundestages
00:12:55: an dieses wichtige fällt in der Kinder und Jugendpolitik rangeht denn ich glaube wir haben noch eine Sorte zu verhindern
00:13:02: dass diese Suchtgefahr wendero Dimensionen reingeht aber sichtbar hat sicherlich Recht die 4% der betroffenen Jugendlichen die schon
00:13:13: im kritischen Bereich drin sind da ist die Chance die da sehr schnell wieder rauszuholen wahrscheinlich sehr begrenzt.
00:13:23: Andreas Storm DAK Vorstandschef betont dass die Folgen der Mediennutzung gestiegen durch die Pandemie
00:13:31: durchaus noch abwendbar sind aber das eben schon weitere Maßnahmen notwendig sind dafür setzt er besonders auf Prävention
00:13:40: Vorsorge und Aufklärung und natürlich eben auch auf die Mithilfe der Politik insbesondere der Ampelkoalition die sich diese Ziele ja auch auf die Fahnen geschrieben hat verstorben ganz herzlichen Dank für das Gespräch und für ihre Zeit
00:13:52: danke auch alles Gute tschüss.
00:13:55: Music.