Kann Sex die Nasenatmung verbessern, Professor Bulut?
Im Oktober findet traditionell die Bekanntgabe der Nobelpreise statt; einen Monat früher wird dagegen ein weit weniger bekannter Preis verliehen: der Ig-Nobel Prize. Mit diesem kürt die Organisation Improbable Research jedes Jahr an der Harvard Universität kuriose Forschungsergebnisse: So wurden in der Vergangenheit beispielsweise Forscher ausgezeichnet, die herausfanden, welche Nationen das am höchsten Keim-belastete Papiergeld haben oder diejenigen, die untersucht haben, ob Achterbahnfahrten Nierensteine lösen können. Was sich zuerst nach reinem Klamauk anhören mag, hat aber einen ernsten Hintergrund: Die Initiatoren wollen Forscher dazu anregen, abseits der gewohnten Bahnen zu denken, und Forschungen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren, die Menschen „zuerst zum Lachen, und dann zum Nachdenken bringen“. In dieser Episode des „ÄrzteTags“ ist Professor Cem Bulut zu Gast: Der Oberarzt an den SLK Kliniken Heilbronn hat den Ig-Nobel Prize letztes Jahr erhalten, zusammen mit Kollegen: Das Forschungsfeld war, inwiefern Geschlechtsverkehr mit Orgasmus die Nasenatmung verbessern kann und ob dadurch weniger Medikamentengebrauch empfohlen werden kann (Ear, Nose & Throat J 2021; online 4. Januar), Bulut erklärt, wie er auf Idee kam, Sex und Atmung zum Forschungsthema zu machen, wieso die Autoren das Paper mit einem Augenzwinkern verfasst haben, aber von den Ergebnissen überzeugt sind – und er gibt einen Einblick, wie man an den Ig-Nobel Prize kommt.
Die Ig-Nobel Prize-Gala im Stream: https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Ig-Nobelpreis-Wenn-Sex-die-Nasenatmung-verbessert-422685.html
Zur Studie „Can Sex Improve Nasal Function?—An Exploration of the Link Between Sex and Nasal Function”: https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0145561320981441
Zum Interview mit Dr. Mark Benecke: https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Wenn-eine-keimende-Knoblauchzehe-am-Tatort-wichtig-ist-407198.html
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