Können Sie im iMVZ weisungsungebunden arbeiten, Dr. Will?
Die Debatte um investoren-getragene Medizinische Versorgungszentren (iMVZ) wogt in Deutschland hin und her. Gespannt warten Vertreter von KVen, MVZ, Investoren und andere auf die Vorschläge der Bundesregierung, wie die Regulierung von MVZ verändert werden könnte, um die wachsende Macht von Investoren im Gesundheitswesen durch iMVZ zu begrenzen. Immer wieder wird kritisiert, Investoren würden die Gewinne aus den MVZ herausziehen und so dem Gesundheitswesen entziehen, und ökonomische Zwänge erschwerten es Ärztinnen und Ärzten, frei zu agieren.
Im „ÄrzteTag“-Podcast sprechen wir mit Dr. Thomas Will über dieses Thema. Will arbeitet seit gut 30 Jahren in Fürth als Augenarzt bei der Ober-Scharrer-Gruppe, die – hervorgegangen aus einer kleinen Gemeinschaftspraxis – mittlerweile Teil einer der größten Augenarztketten geworden ist.
Dr. Thomas Will beschreibt im Podcast, wie in der Gruppe gearbeitet wird und wie Ärztinnen und Ärzte in der Gruppe gehört werden. Er verwahrt sich gegen den Vorwurf, Ärzte müssten in iMVZ nach ökonomischen Vorgaben des Arbeitgebers arbeiten und könnten nicht frei als Arzt über die gewählte Therapie entscheiden. Er weiß sich da auch einig mit den Autoren zweier Briefe, die darauf verwiesen haben, dass sie sich das als Ärztinnen und Ärzte gar nicht gefallen lassen würden, nach ökonomischen Vorgaben des Arbeitgebers zu handeln.
Im Podcast diskutiert Will darüber, wie in der Ober-Scharrer-Gruppe für Qualität gesorgt wird, etwa beim Linsenmaterial, und er beschreibt, wie sich die Methoden in der Ophthalmologie in den vergangenen Jahrzehnten geändert haben – und was Investorengeld dazu beigetragen hat. Nicht zuletzt gibt er Antworten auf Fragen, ob iMVZ Rosinenpicken betreiben und versuchen, nur die leichten Fälle zu betreuen.
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