Was stört Sie an der Budgetierung eigentlich am meisten, Dr. Heinz und Dr. Bartels?
Vor etwas mehr als 30 Jahren wurden in Lahnstein weitreichende Maßnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen beschlossen. Auch die Grundsteine für Budgetierung und Bedarfsplanung wurden damals gelegt. Das, was eigentlich nur für eine begrenzte Zeit gedacht war, blieb teilweise bis heute – und jetzt gehöre „einfach Schluss gemacht mit dem ganzen Mist“, sagt der Vorstandsvorsitzende der KV RLP, Dr. Peter Heinz, im „ÄrzteTag“-Podcast.
Wohl am dringendsten brauche es für die Kolleginnen und Kollegen in Praxen wieder Verlässlichkeit, sagt KV-Vize Dr. Andreas Bartels – und meint damit vor allem die finanzielle Lage. Budgets, immer wieder neu verhandelte Orientierungspunktwerte – all das gehöre abgeschafft.
„Man sollte Ärzten einfach zugestehen, dass sie für ihre Leistung Euro bekommen und keine Punkte“, sagt Heinz. Auf konkrete Summen kommt Bartels zu sprechen: Es könne nicht sein, dass selbstständigen Ärzten am Ende „nur ein Oberarztgehalt“ übrigbleibt. Seine Begründung: Durch die Niederlassung seien auch Kredite zurückzuzahlen, während im Angestelltenverhältnis diese Last keine Rolle spiele.
Veränderungsbedarf sehen die KV-Chefs auch bei der Bedarfsplanung, die aus heutiger Sicht ein nicht mehr gebrauchtes „Niederlassungsbehinderungsinstrument“ sei. Warum sich ohne dieses Instrument eher eine gerechtere Verteilung von Niederlassungen zwischen Stadt und Land ergeben könnte und warum mehr Vertrauen in die Marktwirtschaft helfen könnte, erklärt Heinz im Podcast. Und er spricht darüber, warum er hofft, mit einer Protestaktion am 13. September in Lahnstein Gehör zu finden.
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