Mehr Prävention, weniger Kranke heilen – ist das der Trend, Prof. Nixdorff?
Eine „Medizin des Gesunden“ propagieren Präventionsmediziner zunehmend, nicht nur auf Kongressen. Mit mehr Prävention und Früherkennungsuntersuchungen wollen sie erreichen, dass die Krankheitslast durch chronische Erkrankungen in einer alternden Gesellschaft abgemildert wird. Professor Uwe Nixdorf, Inhaber und Geschäftsführer des European Prevention Centers mit Standorten unter anderem in Düsseldorf, ist ein exponierter Vertreter der Präventionsmedizin.
Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutert der Kardiologe, der sich auch für die Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten in der Check-up-Medizin einsetzt, die „gigantischen Möglichkeiten“ der modernen Medizin, Krankheiten früher zu erkennen. Gerade in der Kardiologie gelte es, nicht erst den Arzt oder die Ärztin aufzusuchen, „wenn der Schuh drückt“.
Die Möglichkeiten der Kassenmedizin in der Prävention seien in Deutschland zwar teilweise besser als in anderen Ländern, beispielsweise über die Gesundheitsuntersuchung, die alle drei Jahre bei über 35-Jährigen möglich ist, oder auch bei den U-Untersuchungen von Kindern. Um Risiken genauer abschätzen zu können, seien die Grenzen bei Kassenleistungen aber eng gesetzt, so Nixdorff.
Im Podcast erläutert der Kardiologe die Grenzen älterer Methoden wie des Belastungs-EKG für die Früherkennung von Herzerkrankungen und die alternativen bildgebenden Methoden. Entscheidend sei es, die Risiken der Patienten zu erheben, das sei etwa bei Cholesterin, Taillenumfang oder Gewicht überhaupt nicht aufwändig. Über die Arbeit mit Risiko-Scores wie Procam oder European Heart Score ließen sich dann die Patienten herausfiltern, für die eine weitergehende Diagnostik etwas bringen könnte. Auch wie er dabei vorgeht und warum Patientinnen und Patienten keine Angst vor Überdiagnostik haben müssen, erläutert Nixdorff im Podcast.
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