Genügen die Studien zur Hausarztzentrierten Versorgung allen Evidenzkriterien, Prof. Szecsenyi und Prof. Gerlach?
Das Gesundheitswesen steht vor umfangreichen Reformen – wenn sie denn gelingen: Die Klinikreform stockt; zur verstärkten Förderung der Allgemeinmedizin gibt es nach dem Krisengipfel aktuelle Absichtserklärungen von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach. In Aussicht stehen unter anderem eine deutschlandweite Entbudgetierung der Leistungen des hausärztlichen EBM-Kapitels und ein Ausstieg aus der Quartalslogik bei der Versorgung chronisch kranker Patientinnen und Patienten.
Damit rückt die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) verstärkt in den Blick der Politik, denn die nun angekündigten Reformen, die über die anstehenden Versorgungsgesetze umgesetzt werden sollen, finden sich auch in vielen Verträgen zur HZV. Hier stand im vergangenen Jahr die HZV in Baden-Württemberg zum 15-jährigen Bestehen im Mittelpunkt des Interesses – auch durch neu vorgelegte Evaluationsergebnisse.
Im „ÄrzteTag“-Podcast erläutern die beiden Versorgungsforscher und Allgemeinmediziner Professor Joachim Szecsenyi vom Universitätsklinikum Heidelberg und Professor Ferdinand Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität in Frankfurt und ehemaliger Vorsitzender des Sachverständigenrates für das Gesundheitswesen, die Ergebnisse ihrer umfangreichen Studien zur HZV in Baden-Württemberg, die sich durch die Besonderheit vieler angedockter Facharztverträge auszeichnet.
Im Gespräch beschreiben Szecsenyi und Gerlach die Vorteile der engen Verzahnung der fachärztlichen mit der hausärztlichen Versorgung und ihre Auswirkungen für die Patientinnen und Patienten. Sie erläutern zudem die Ergebnisse der Evaluation der HZV im Vergleich zur Regelversorgung, wie sich die HZV langfristig auswirkt und ob die Untersuchungen allen Evidenzkriterien medizinischer Studien genügen.
Nicht zuletzt geht es im Podcast darum, die Erfolgsfaktoren einer guten primärärztlichen Versorgung herauszuarbeiten – und um die Chancen einer primärärztlichen Versorgung in der Gesundheitspolitik.
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