ÄrzteTag

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00:00:00: Music.

00:00:13: Komm zum ÄrzteTag den Podcast der Ärztezeitung mein Name ist rudnay und ich leite das Online Ressort der Zeitung.

00:00:21: Die Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie setzen Familien unter verstärkten Druck.

00:00:26: Das hat zumindest jetzt eine bundesweite Befragung Homeschooling in Corona Zeiten der DAK-Gesundheit auch ergeben.

00:00:32: Für diese vom Forsa-Institut durchgeführte Umfrage sind im Mai gut 1000 Erwachsene und jeweils ein zugehöriges Kind im Alter von 10 bis 17 Jahren befragt worden.

00:00:42: Ein auffallendes Ergebnis dabei.

00:00:45: Vergeben z.b. bei den 16 bis 17 jährigen 37% an dass Sie sich während der Schulschließungen besser fühlen als zu normalen Schulzeiten.

00:00:54: Aber genauso geben 28% von ihnen an dass sie sich schlechter fühlen über alle Altersgruppen hinweg meldet jedes dritte Kind psychosomatische Beschwerden.

00:01:05: Also sind Kinder und Jugendliche trotz eines entschleunigten Alltags ohne den oft eng getakteten freizeitplan trotzdem Stress geplagt.

00:01:14: Mit diese Frage möchte ich heute am Telefon mit Prof.Dr Reiner Hanewinkel vom Institut für Therapie und Gesundheitsforschung in Kiel reden.

00:01:22: Denn das Institut untersucht und der andere mit dem DAK präventionsradar seit vier Jahren in jährlichen Abstand die Kinder und jugendgesundheit in deutschen kalasin Zimmern.

00:01:31: Verfügt also über einen gewissen Überblick was ich hier in den letzten Jahren so entwickelt hat ein herzliches Hallo Professor Hanewinkel,

00:01:39: ja hallo Frau Ney rufe Hanewinkel in der Pressemitteilung haben sie geäußert dass sie über die Studienergebnisse überrascht sein warum.

00:01:48: Ja ich bin tatsächlich überrascht weil wir seit einigen Jahren das Stressempfinden und die Auswirkungen

00:01:58: von Stress im Kindes und Jugendalter untersuchen und ich bin davon ausgegangen dass die Kinder und Jugendlichen relativ wenig Stress haben in der

00:02:09: Crona Bedenken Homeschooling Zeit.

00:02:12: Weshalb sind sie davon ausgegangen weil eben diese Freizeitaktivitäten die sonst so ihren Tagesablauf doch sehr streng strukturieren sagt man jedenfalls auf dass das wegfällt dass sie sich also wirklich zu Hause ein bisschen entspannen können.

00:02:26: Ja wir haben in unseren Untersuchungen immer drei verschiedene Quellen von Stress erleben unter die Lupe genommen das ist einmal klar der schulische Stress dann ist es der Stress der bedingte ist durch Freunde und Freizeit die in der Tat Leben halt auf der durchstrukturiert ist und dann

00:02:44: der mögliche Stress eben zu Hause in der Familie und wenn man jetzt die drei Stressquellen man nimmt dann ist ja ganz klar das Homeschooling die

00:02:55: Corona bedingte Eingrenzung Ebenheit des Freizeitverhalten zu heute hier zu weniger Stress führen aber auch beim schulischen Stress ist es ja.

00:03:04: Ich weiß es so wenn man sich an die eigene Schulzeit erinnert Klassenarbeiten ist ja doch auch durchaus App

00:03:10: gewesen was ein gehörig sehr unter Dampf und unter Stress setzen konnte das ist ja jetzt zum großen Teil ausgefallen.

00:03:18: Das heißt der innerfamiliäre Stress ist offensichtlich hochreguliert worden wären die anderen Stressfaktoren weggefallen sind.

00:03:26: Das ist ja jetzt eine Querschnittsfläche Übung so über Ursache-Wirkung kann man da wenig sagen aber das ist die die eine Vermutung die meisten nahe liegt das eben halt gerade diese Stress Quelle innerhalb der Familie

00:03:39: der bedeutsam war und das macht natürlich auch sehr viel Sinn

00:03:44: wenn man sich die Familien vor Augen führt die Doppelbelastung für viele Eltern gerade auch für viele Mütter an dieser Stelle

00:03:53: auf der einen Seite ihrer beruflichen Tätigkeit nachzugehen und auf der anderen Seite die Kinder eben neben Homeschooling zu betreuen das ist natürlich ein gehöriges Anspruchs Potential und das führt zu Stress.

00:04:07: Über dieses Gefühl gestresst zu sein oder das Wohlbefinden hinaus gab es auch eine Frage zum körperlichen empfinden und da gaben 22% der Kinder über alle Gruppen hinweg Schlafprobleme an.

00:04:20: Und zwar mindestens mehrere Male pro Woche und 11 % nannten auch Bauch Rücken oder Kopfschmerzen,

00:04:26: wie wird sie denn diese Angaben sind die bemerkenswert hoch oder doch im Rahmen üblicher Angaben bei solchen Befragungen.

00:04:33: Ja die sind eben halt auch für jeden Fall vorhanden und werden richtig also 22% Schlafprobleme das halte ich schon für eine hohe Zahl das ist ja jeder Fünfte.

00:04:47: Und da sind wir eben halt ein Problem auch das Homeschooling wenn ich einen regulierten Tagesablauf habe indem ich dann jeden Tag in der Regel eben zur ersten oder zur zweiten Schulstunde

00:04:59: vor Ort sein muss und dieses fällt jetzt über eine längere Zeit Zeitraum weg dann kann auch der Schlaf-Wach-Rhythmus ein bisschen durcheinander kommen.

00:05:08: Und dieser Bauch Rücken und Kopfschmerzen da würden wir ja im weitesten Sinne eben sagen dass

00:05:15: der ist im psychosomatischen Beschwerden greife eben zuzurechnen auch da mal nicht dass 11% eine eine durchaus beachtenswert hohe Zahlen.

00:05:25: Muss man denn damit rechnen dass sich die genannten Probleme unter Umständen manifestieren wenn sich nichts Wesentliches an der Situation ändert.

00:05:33: Ja also wie er die Situation ändert sich ja jetzt Gott sei Dank ich bin erstmal positiv überrascht wie die deutsche Gesellschaft die deutsche Familien.

00:05:45: Nee hier diese diese außergewöhnliche Belastung Situation aus meiner Sicht eben recht gut auch bestanden haben

00:05:53: aber auf Dauer geht es natürlich so nicht der Mensch ist ja ein soziales Wesen

00:05:58: und er braucht eben halt auf den sozialen Kontakt ist würde wirklich mittel und langfristig zu psychischen Deformationen kommen wenn wir weiterhin im Lockdown Leben ist,

00:06:10: also für diese kurze Phase oder vergleichsweise kurze Phase kann man sagen okay es gab Belastungen noch ist das jetzt nicht weiter dramatisch.

00:06:19: Aber auf lange Sicht könnte es tatsächlich zu größeren Problemen dann führen.

00:06:23: Ja das würde ich so sehen und was mich ein wenig Josef an den Zahlen eben oder besonders auch beunruhigt hat bis der Befund dass insbesondere jüngere Kinder

00:06:35: eine große Stress Potenzial berichten,

00:06:39: der steht nicht in Einklang mit unseren Studienergebnissen vor Corona vor koronaren wir gefunden das

00:06:47: ganz klar ein Alters Gradienten gibt also je älter die Kinder und Jugendliche werden desto größer der Stress Anteil.

00:06:55: Hier jetzt in dieser Corona,

00:06:57: eine Studie zeigt sich das eben insbesondere die Jüngeren belastet sind und das kann man sich natürlich auch sehr gut vorstellen die Jüngeren sind noch nicht ganz so mit den digitalen Medien vertraut.

00:07:11: Schul und Lehrinhalte nur digital für Grundschülerinnen und Grundschüler.

00:07:17: Sicherlich problematisch aber auch die Familien sind ja bei den Jüngeren der viel stärker gefördert die älteren können alleine arbeiten können eben hat.

00:07:26: Die Hausaufgaben beispielsweise zu einem vieviel führen Ausmaß alleine bewältigen die Jüngeren brauchen Anleitung.

00:07:34: Und hier kommt eben halt der stressfreien also die Mütter die auch

00:07:39: die Väter durchaus die eben arbeitstätig sind aber dann auch noch ihr kleines Kind eben intensiv betreuen müssen und dann auch noch mit in der Schule begleiten da ist natürlich hier Spannungspotential drin.

00:07:52: Was wären denn aus ihrer Sicht jetzt die wichtigsten Gegenmaßnahmen um da so ein bisschen ja Entspannung wieder reinzubringen.

00:08:02: Ja an. Der bei mir auf dem Herzen liegt ist eher die Frage wie kann man eigentlich mit Stress gut umgehen und eine Möglichkeit natürlich Stress abzubauen ist Bewegung,

00:08:13: und das muss man sehen ist auch in der Corona Zeit jetzt am WE wenig eingeschränkt gewesen weil ja z.b. Sportvereine und andere Institutionen eben ja gar nicht mehr so geöffnet haben oder gar kein Angebot unterbreiten konnten

00:08:27: also ich hoffe das jetzt eben einmal durch ich sag mal dass es sehr gute Wetter

00:08:32: das sind wir wieder mehr draußen sein dass dort eben halt auch wie hier bewegen können dass das schon mal ein bisschen Stress abbauen,

00:08:39: dann der zweite Punkt wäre halt wichtig ist eben die soziale Unterstützung und die.

00:08:45: Kann nicht nur durch die Familien erfolgen erfolgreicher zum großen Teil durch die Familien sondern eben auch durch den.

00:08:52: Freundes und Bekanntenkreis und eben halt die Schulkameraden und deswegen bin ich sehr froh dass wir jetzt diese schrittweise Öffnung haben dass Kinder wieder in die Schulen.

00:09:02: Kommen dass sie wieder mit ihren Klassenkameraden versprechen und sich auseinandersetzen zu können also das meine ich ist sicherlich dann eben die richtige Strategie.

00:09:12: Dann hoffen wir es dass Yasin ja Gott sei Dank bald die Sommerferien für die meisten Schüler an.

00:09:17: Das auch ein bisschen zu Entschleunigung und zum entstressen beiträgt und dann ist nach den Sommerferien vielleicht schon wieder etwas besser vorangeht dann ging ganz herzlich für das Gespräch Professor Hanewinkel.

00:09:27: Music.

Über diesen Podcast

ÄrzteTag - der tägliche Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.

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