Was Bierflaschen mit der Ärzte-Ausbildung zu tun haben
Wie vielen Studiengängen haftet auch dem Medizinstudium der Ruf an, zu theoretisch zu sein – so dass mancher angehende Arzt erst spät die Interaktion mit Patienten wahrnimmt. An der Universität des Saarlandes (UdS) machen die Lehrbeauftragten ihre Studenten schon vorher mittels Schauspielern fit: Im Homburger Kommunikations- und Interaktionstraining (HOM-KIT) schmeißen die interdisziplinären Ausbilder ihre Schützlinge in verschiedenste Arzt-Patientengespräche – und die Lehrer sowie die Schauspieler geben ihnen danach Feedback.
Die Inhalte sind vielfältig: Wie überbringe ich einem Angehörigen einen Todesnachricht, wie spreche ich fehlende Compliance oder ein Übergewicht an und was mache ich, wenn ein Patient unverschämt wird? Auch STI-Aufklärung steht auf dem Plan. Corona-bedingt haben die Verantwortlichen jetzt ein neues Modul hinzugefügt: die Videosprechstunde. Hier bringen sie den Jungmedizinern nicht nur eine gute Gesprächsführung bei, sondern auch, was das Besondere am virtuellen Blickkontakt ist und sie setzen Requisiten ein, auf die die angehenden Ärzte im Hintergrund achten sollen.
In dieser „ÄrzteTag“-Episode erzählen Prof. Johannes Jäger, Leiter des Zentrums für Allgemeinmedizin an der UdS, und der Psychologe Roberto D’Amelio, wie das Programm funktioniert, woher sie die Schauspieler bekommen und wie sie HOM-KIT weiter ausbauen wollen. Und sie erzählen im Podcast, warum sie bei der Arztausbildung künftig selbst auf Podcasts setzen.
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