00:00:00: Music.
00:00:06: Willkommen zum ÄrzteTag die Podcast der Ärztezeitung mein Name ist rudnay und ich leite das Online Ressort der Zeitung.
00:00:14: Sprüche über Arbeit gibt es eine Menge wer kennt nicht arbeit ist das halbe Leben je mehr Vergnügen du an deiner Arbeit hast umso besser wird sie bezahlt oder.
00:00:23: Arbeite klug nicht hart sagte sobald wie Doktorhaus in seiner Fernsehsendung die Zitate verdeutlichen insgesamt welchen großen Anteil die Arbeit an unserem Leben einnimmt.
00:00:33: Was auch bedeutet wir wollen und sollen fit bei der Arbeit sein und die Arbeit darf uns ebensowenig ihrerseits krank machen.
00:00:41: Dass das nicht der Fall ist sein jüngste Zahlen der DRK wonach 2020 so viele Beschäftigte wie noch nie wegen Rückenschmerzen im Job fehlten.
00:00:50: Psychische Störungen erreichten einen neuen Höchststand.
00:00:54: Nach AOK Zahlen haben sich Arbeitsausfälle wegen einer Burnout Diagnose im letzten Jahrzehnt beinahe verdreifacht.
00:01:02: Dr Sandra Quantz niedergelassene Allgemeinmedizinerin aus Hamburg setzt sich ja seit vielen Jahren mit dem Thema Gesundheit und Arbeit auseinander.
00:01:10: Und hat inzwischen viel Erfahrung wie sie den einzelnen unterstützen kann sich den Job Herausforderungen zu stellen ohne gesundheitlich zu leiden.
00:01:18: Und darüber möchte ich auch im heutigen Podcast näher mit ihr sprechen.
00:01:22: Hallo Frau Doktor Quantz ich begrüße Sie am Telefon
00:01:29: durch ihre Erfahrungen kurz nachgefragt berufsbedingte Gesundheitsprobleme wie oft begegnen sie ihnen denn täglich in ihrem Praxisalltag.
00:01:37: Ja eigentlich begegnen sie mir tatsächlich täglich die Frage ist natürlich wo zieht man die Grenze ab wann
00:01:44: sagt man es sind wirklich berufsbedingte Gesundheitsprobleme auf das ist ja komplex und auch multifaktoriell und natürlich hat meine erhöhte aufmerksam für das Thema auch meine Wahrnehmungsschwelle erhöht
00:01:57: aber es ist mich ein sehr sehr häufiges Problem was ich wahrnehme und dann sie hat mir anfangs in der Anmoderation auch schon Daten genannt die auch uns sagen dass die dass dieses Problem häufig ist wohl in Form von Krankschreibung aber auch
00:02:13: wenn man darunter guckt es führt ja nicht immer gleich zur Krankschreibung.
00:02:17: Gibt's auch Befragung Beispiel hat der Marburger Bund 2019 Ärzte befragt und von denen sagen dreiviertel dass sie durch ihre Arbeitszeiten sich gesundlich beeinträchtigt fühlen
00:02:28: also das ist richtig viel für dich
00:02:31: sie haben natürlich jetzt auch inzwischen einen besonderen Blick in ihre Praxis auf diese Thematik gewonnen weil sie sich intensiver mit beschäftigen wie kam es eigentlich dazu denn das Medizinstudium und auch die spätere Weiterbildung die setzen dort in diesem Bereich keine besonderen Akzente.
00:02:45: Erinnere mich noch gut wie ich kurz nach meiner Niederlassung auch ein bisschen ratlos da stand dann habe ich Patienten da habe ich gesehen
00:02:53: vielleicht Depression oder andere typische Probleme und bis zum Termin beim Psychiater dauert zu acht Wochen bis zum Termin beim Psychotherapeuten noch viel viel länger und dann stand ich da mit diesen Patienten und dachte.
00:03:07: Ja und was mache ich jetzt was mache ich jetzt um das zu überbrücken und später habe ich dann häufig auch erlebt dann waren die Patienten beim Psychiater kam wieder und sagt
00:03:15: er wollte mir noch Medikamente verschreiben soll ich die Zeit mit mir zu reden hatte der auch nichts also da habe ich es einfach so eine Lücke wahrgenommen habe dann angefangen mich zu fragen was kann ich denn tun
00:03:27: ich muss auch sagen dass mich die Psychosomatik immer besonders interessiert das so eine Erkältung zu behandeln ist ja auf doch nicht so anspruchsvoll und ich fand es einfach immer spannend.
00:03:37: Meine Weiterbildung als Coach und Beraterin habe ich dann auch ein großes Stück aus meiner persönlichen Motivationen gemacht Persönlichkeitsentwicklung als Stichwort und die hat mir dann natürlich noch mal ganz neuen Blick auf die alten Probleme gegeben und
00:03:51: einzigartig auch neue Werkzeuge zur Verfügung die muss sich natürlich anpassen
00:03:56: aber das war eigentlich ein ganz spannender Prozess und auch so um 13 Uhr da Prozess
00:04:02: auf dieser großen Wahrnehmung einer Lücke da was entwickeln zu kann wie zeigen sich wenn die Patienten zu Ihnen kommen denn dann die berufsbedingten Gesundheitsprobleme die wenigsten Patienten kommen ja direkt
00:04:13: tuin und sagen Frau Dr meine Arbeit macht mich krank und sind es dann nachher auch eher die
00:04:18: physischen oder die psychischen Faktoren die krank machen der wie haben ja gesagt Burnout haben wir einerseits das Diagnose das andere ist der Rücken der immer wieder Ärger macht
00:04:26: also zum ersten gibt es natürlich auch gar nicht wenig Patienten die kommen und sagen ich kann nicht mehr ja ich mache seit Wochen Überstunden ich habe gestrichenen Urlaub
00:04:37: wir sind unterbesetzt ich hatte neulich z.b. jemand aus dem Bereich der Pflege das nehmen wir ja alle auch wasilkow wie die Menschen überlastet und disaster und weinte bei einer und sagte ich kann nicht mehr ich kann nicht mehr schlafen ich kann nicht mehr also meine Arbeit
00:04:50: macht mich krank das kommt tatsächlich auch vor die dann auch ganz genau wissen sie wollen eine Krankschreibung sie brauchen eine Auszeit es geht einfach nicht mehr.
00:04:58: Das ist so der eine Bereich ansonsten habe ich häufig Patienten mit zu chronischen Erschöpfungssyndrom oder auch Stress Symptome wie Schlafstörungen Augen zu.
00:05:10: Das Herz Poker zum bisschen komisch und spezifischen Schwindel wo wenn man dann natürlich an die psychosomatische Richtung nach
00:05:20: frag nachhakt häufig berufliche Belastung findet und chronische berufliche Überlastung dann habe ich Patienten
00:05:30: Mit dem Recht beim Gesundheitscheck darüber wir benutzen in unserer Praxis beim Check up ab 35 und Fragebogen wo wir einfach bestimmte Symptome und Risiken erfragen da fragen wir auch ob sie dein Zimmer
00:05:41: bei der Darmspiegelung waren und ob sie Schmerzen haben blabla alles mögliche und da fragen wir eben auch nach Belastung im Privaten
00:05:48: oder auch im beruflichen Bereich da kommt meistens
00:05:52: ja oder hat mich meistens aber da kommt das auch immer mal zu dem Thema und natürlich die Schmerzen im Bewegungsapparat vor allem Nacken Kopf Kreuz wo man ja auch indirekt
00:06:02: Zusammenhang feststellen kann ich sag dem Patienten dann gerne ja wenn sie Angst haben und angespannt sehen.
00:06:09: Sentry wie sitzt sie ja und man sieht dann gerne mal den Kopf so ein wenn man Angst hat so
00:06:14: und dann mache ich das auch vor und dann mögen die meistens lachen und das ist dann natürlich auch Nackenverspannung geht Rückenverspannungen die Ideen
00:06:23: die schon Verspannung heißen die auch in großen Zusammenhang kam zu überlassen zu Gott wie soll ich das alles schaffen da steckt ja auch so eine innerliche Haltung drin.
00:06:34: Oh mann dann relativ schnell auch ein Bezug herstellen kann für den Patienten er mir geht's ihm denn eigentlich wie sitzen sie denn wie wie gehen sie durchs Leben also insofern ist es relativ vielfältig.
00:06:46: Bei den Auslösern und darauf noch mal zurückzukommen sind immer ehe die physischen oder die psychischen Faktoren die krank machen bzw gibt es da vielleicht auch besondere Berufs Konstellationen bei denen Ihnen auffällt dass es häufiger
00:07:00: dazu kommen zu einer Überlastung die dann aus dem Job heraus die Leute zu ihnen in die Praxis bringt
00:07:05: also Arbeit als Krankheit mit begründen der Faktor ist ja eigentlich uralt mein Großvater z.b. hatte
00:07:14: in der Zeche gearbeitet und da ist mal so nen Hammer ausgerutscht und ihm auf den Kopf gefallen er hat das ist ja nun schon viele viele Jahre her und diese diese rein psychischen und physischen Faktoren diese rein physischen Faktoren sind eigentlich rückläufig auch wenn die Arbeitsmedizin sich noch viel damit
00:07:31: heftig wäre mir auch nicht mehr so viel toxische Stoffe die unkontrolliert eingesetzt werden wenn man an die asbestlunge denkt
00:07:39: und wir haben guten Lärmschutz immer mehr also die körperlichen Faktoren sind ganz gut unter Kontrolle und die Arbeitswelt wandelt sich.
00:07:48: Und unsere heutige Arbeitswelt wird sehr ausgemacht durch eine Arbeitsverdichtung dass immer weniger Leute die Arbeit von vielen machen durch einen.
00:07:59: Wahnsinnigen schnellen Wandel also vor der Umstrukturierung nach der Umstrukturierung ist vor der Umstrukturierung
00:08:07: geht unheimlich viel und die Patienten klagen auch sehr dass sie sich ständig auf neue Computerprogramme und neue Strukturen einstellen müssen.
00:08:16: Und wir haben Probleme in der in der zwischenmenschlichen Umgang also ein großes Thema sind Konflikte ungelöste Konflikte mangelnde Wertschätzung Mobbing.
00:08:29: Ganz großes lach Worten den letzten Jahrzehnten geworden insofern haben sich die Faktoren aus meiner Sicht im zunehmend gewandelt von der körperlichen hin zu der seelischen Belastung.
00:08:42: Jetzt wird er das ganze oft unter dem Überbegriff Stress zusammengefasst und Stress muss heute für eine ganze Menge an Erklärungen herhalten ich habe mal mit einem anderen Arzt ein Gespräch dazu gehabt mir sagte wir wüssten doch gar nicht mehr wirklich was Stress ist.
00:08:55: Wann bist du zu vergleichen nur z.b. Lebens und Arbeitsbedingungen in Krisen und Entwicklungsländern sich anschauen und dann wirklich zu merken.
00:09:02: Stress ist sind wir letztendlich verweichlicht.
00:09:06: Das finde ich gar nicht also wenn wir uns angucken was Stress ist dann gibt es drei Merkmale erstmal so eine Situation die herausfordernd ist wir sind nicht in unsere Komfortzone dann.
00:09:17: Wir wissen nicht ganz sicher ob wir das schaffen oder gut machen können das ist auch Teil der Herausforderung und drittens wenn wir es nicht schaffen hat das was bedrohliches
00:09:26: das ist letztlich dafür Stress
00:09:29: Macht und je nachdem wo wir leben in welcher Gesellschaft und auch zum Teil in welchem Bereich der Gesellschaft machen uns ja ganz ganz unterschiedliche Dinge Stress Stress es letztlich nur
00:09:41: aus meiner Komfortzone raus geraten und was machen müssen was nicht so einfach ist das gibt's in jeder Gesellschaft und in jedem
00:09:50: ja in jedem Kontext ich habe neulich gehört z.b. das Nigeria gibt's ganz besonders viele glückliche Menschen obwohl es da ja nun keine.
00:10:00: Gute Lebensqualität gibt und viele sicherlich viele soziale Probleme die wir nicht haben
00:10:05: denke dann auch hier so ein Kind was er wieder ein Kuscheltier verliert hat auch einen großen Schmerz wie wollen wir sagen
00:10:12: na ja genau Kuscheltier und sagen der Mensch der seinen Freund verliert hat einen viel größeren Schmerz also wie sollen wir Schmerz messen wie sollen wir Stress messen
00:10:22: aber das was sie Ansprachen ist für mich in einem Punkt dann doch hilfreich für die Patienten nämlich dass wir uns
00:10:29: wenn du ja dieses Gefühl haben wir geraten in Stress mal öfter fragen sollten wie bedrohlich ist denn das jetzt
00:10:35: wirklich wenn ich mal was nicht schaffe und reißt mir da jemand wirklich den Kopf ab passiert denn was schlimmes oder sind das nur so alte
00:10:45: in der Kindheit geprägt im Muster mit Angst vor Liebesentzug wenn wir in Stress geraten weil wir mal ein herausfordernder Aufgabe haben.
00:10:55: Weil ich finde das total hilfreich Stress erstmal akuten Stress Alter
00:10:59: total positives entwicklungsfördernde und herausforderndes im guten zu sehen.
00:11:06: Das Problem was diese Menschen in beruflichen Kontexten so plagt das sind eigentlich mehr Dauerstress Problem also akuter Stress.
00:11:15: Dazwischen zu unterscheiden ist für mich etwas das kann ja was ganz viel auch für die Patienten verständlich macht das heißt
00:11:24: am Ende liegt es zumindest zum Teil in jedem Einzelnen selbst mitbegründet wie sehr er bzw sie
00:11:31: Arbeitsbelastung an sich heran lässt und wahrnimmt als Stress oder weniger stressig.
00:11:36: Ja das würde ich auf jeden Fall bejahen und gleichzeitig machen wir eine Arbeitszeit die wirklich geprägt ist von der hohen Beanspruchung
00:11:45: und fällt nicht jedem gleich leicht da auch zusagen
00:11:49: mich ist jetzt einfach meine Grenze sie mir ist mal ihre Praxiserfahrung auch aktuell in einem Buch zusammengefasst das speziell kein Fachbuch ist sondern ein Patientenratgeber kann oder soll das unter Umständen auch den Gang zum Arzt ersetzen.
00:12:04: Bei der Verlag hat Nadja zu Recht gesagt dass braucht eine klare Zielgruppe
00:12:11: wenn ich ganz ehrlich bin habe ich mich über diesen Podcast ja auch gefreut weil ich finde eigentlich könnte es auch für Kollegen ein ganz spannendes und hilfreiches Buch sein soll ich eben meine
00:12:21: Erfahrung auf diesen beiden Welten Hausärztin und Coach Beraterin da drin so zusammenfließen lasse und ich habe dann gesagt ja gut Schatzi
00:12:30: Ratgeber fein mache ich aber es ist nicht nur für Patienten geschrieben nicht jeder Hausarzt
00:12:37: meinst du jeder hat seine eigenen Steckenpferde der eine macht total sonographieren der andere beschäftigt sich hiermit oder damit und nicht jeder Arzt
00:12:47: es wird wieder somatisch interessiert qualifiziert und hat vielleicht auch Lust auf diese Themen.
00:12:52: Die Patienten zu ermutigen sich selber zu ermächtigen und sich zu informieren würde ich gar nicht abwägen gegen Hilfe suchen im professionellen System sondern sie das Meer als Ergänzung
00:13:06: was ist denn für sie so der Kern an Ratschlägen den sie in diesem Buch aufarbeiten wie ein Patient selbst mit seinen Problemen sie mal vielleicht anders wahrnimmt und umgehen kann aber auch was der Kollege vielleicht heraus
00:13:18: entnehmen kann wie er demnächst mit einem Patienten umgehen kann der mit ähnlichem Problem arbeitsbedingt zu ihm kommt.
00:13:25: Also der Kernes eigentlich für mich dass es so ein Zusammenspiel gibt von diesen äußeren Ansprüchen und einem inneren
00:13:34: gestreckt sein dass Patienten und wir können uns sollten den Patient ermutigen einmal im äußeren sich.
00:13:40: Einzusetzen für bessere Arbeitsbedingungen im Braten auch ist er im richtigen Farben ist das alles so ja es ist alles so stimmig dass es zu ihm passt und das andere ist aber
00:13:52: den Patienten auch noch mal Wege aufzuzeigen wie er quasi
00:13:58: ja sich besser abgrenzen kann wie er besser versteht auch nach welchen Mustern er funktioniert wie er
00:14:05: dass er seinen Stress bewältigen kann wie er sich gegen Mobbing wehren kann gegen cholerische Chefs also vieles ist einfach auch so eine.
00:14:14: Innere Arbeit und wird dicken
00:14:17: insbesondere unter Stress ganz oft nach uralten Mustern die in der Kindheit geprägt worden und dann wenn wir das Weitermachen gibt es in der Regel keinen guten Ausgang
00:14:28: wann ist jetzt ein bisschen schwer so die Kernbotschaft in wenigen müssen zusammenzufassen aber indeed Richtung können Sie sich was drunter vorstellen.
00:14:37: Ja durchaus wo ist denn dann die Grenze also es erfordert ja dann
00:14:40: so wie sich beschreiben durchaus Selbstreflektion vom Patienten er muss sich selbst hinterfragen bestimmte Verhaltensmuster er muss dafür natürlich auch offen sein.
00:14:50: An sich so zu arbeiten wo ist denn vielleicht auch eine Grenze wo sie sagen das gehört in professionelle Hände da muss auch in Arzt näher nachschauen das kann man jetzt nicht nur also ich selbst herumdoktern
00:15:00: auf jeden Fall also wir haben ja wie ich anfangs auch schon sagte immer dieses Problem das ganz schwierige für Patienten mit akuten Problemen in Zugang zu Psychotherapie zu finden
00:15:11: und ich mache das auch ganz pragmatisch also einer der ersten Schritte die ist ja manchmal wirklich in ganz vielen Fällen braucht ist die
00:15:18: erst mal rauszunehmen weil wenn ich in diesem akuten Burnout in im Dauerstress stecke dann bin ich überhaupt nicht handlungsfähig dann bin ich Entscheidungsrecht ob ich nicht handlungsfähig lange kann ich eigentlich gar nichts Sloughi an ich mache ich dich
00:15:31: und dann sehe ich so
00:15:33: im Laufe dann bestelle ich die patient natürlich ein und gucke wie geht's dir denn und es gibt welche die kommen nach einer Woche oder zwei und mit denen kann man reden und die Samira und das mache ich jetzt anders und so und umgehen sie ganz Wohlgemuth und dann gibt's welche die
00:15:48: die sind noch zwei Wochen nach vier Wochen noch überhaupt nicht in der Nähe von Arbeitsfähigkeit und spätestens da ist es natürlich dann wichtig zu gucken.
00:15:57: Größeres Hilfesystem
00:16:00: in Anspruch nehmen dass ich dir die Tagesklinik schicke vielleicht und gleichzeitig Siam unter sich um psychotherapieplatz zu kümmern oft ist es auch hilfreich noch mal den Betriebs medizinischen Dienst einzuschalten
00:16:13: das sieht man dann eigentlich so ein bisschen im Verlauf wer welche
00:16:17: Hilfe braucht und auch für die Patienten ist es natürlich so dass wenn sie merken wo jetzt bin ich schon drei Wochen raus und mir geht's eigentlich kein bisschen besser
00:16:26: wir dann natürlich auch sehr viel motivierter sind noch mal mehr Hilfe in Anspruch zu nehmen als am Anfang
00:16:32: wenn Sie die Patienten aus dem Job raus nehmen fangen Sie dann an erstmal mit einer Woche Krankschreibung oder schauen Sie auch wie schwer das Beschwerdebild ist und das können Sie ihn auch an Tipps vielleicht mitgeben diese Woche die sie raus sind aus ihrer Mühle da vielleicht auch sinnvoll zu nutzen um runter zu glühen
00:16:47: also um
00:16:49: ich persönlich mag das gern so dass ich den Kontakt behalte das heißt ich mache nicht so ganz so lange Krankheitszeiten das kann aber auch für Patienten den ganz großen Druck haben.
00:17:00: Das ist ja auch Teil des Problems in Überruhr Leistungsorientierung mal ganz hilfreich sein dem gleich am Anfang zu sagen müssen diese Woche Geister nicht und ich als Ärztin habe ja sowas
00:17:12: Respektsperson und sage ja dann wann wir im Chef ich hatte mich geweigert ja ich hatte gesagt das geht so nichts also es kann das Entlastendes haben auch gleich 2 Wochen zu sagen aber eigentlich versuche ich die Leute bald zu sehen
00:17:25: und dass ich eben sage ist dass sie versuchen sollen.
00:17:28: Für sich selber ein kleines Q programm zu entwerfen so zu gucken was tut mir eigentlich gut regelmäßig essen gutes Essen spazieren gehen schlafen am ablenken ich sage sie machen jetzt bitte nicht die liegende Steuererklärung auch nicht die liegengebliebene
00:17:42: Möbelbörse ich bereite sie darauf vor dass es sein kann dass sie erstmal in richtig tiefes Loch fallen
00:17:48: viele Menschen merken erst mal wie erschöpft sie sind wenn sie auf ihrem funktionieren oder so rausgenommen werden dass sie sich dann nicht erschrecken
00:17:57: und dann thematisiere ich meistens noch in seinem ersten Kontakt dass sie damit rechnen sollen dass sie auch wenn sie nicht arbeiten sich gedanklich noch sehr viel mit der Arbeit beschäftigen werden und dass sie gucken
00:18:09: was geht denn da so ein bisschen Abstand zu kriegen so ein bisschen Distanz zu schaffen und die sitzen dann zum Teil zu Hause und denken.
00:18:17: Fast den ganzen Tag an die ungelösten Dinge oder die Belastung oder das was sie erlebt haben bei der Arbeit und da versuche ich z.b. je nachdem wenn jemand schreiben mag vergess setzen sich eine halbe Stunde am Tag hin
00:18:29: kann zu einem festen Zeitpunkt schreiben Sie alles auf was passiert ist und dann legen Sie den Zettel beiseite.
00:18:34: Gehen die spazieren und wenn sie merken euch bin mit den Gedanken schon wieder bei der Arbeit welchen sie sich freundlich zu und sagen er ist ja auch kein Wunder und versuchen Sie dann die Gedanken
00:18:45: ja woanders hin zu schicken das wäre so mein kleiner Standard bei einer ersten Krankschreibung z.b. dem
00:18:53: Burnout das hört sich alles auch noch sehr viel Gesprächs Arbeit an das braucht auch seine Zeit und genau da dran krankt es ja oft im Hausarzt da sein wenn das Wartezimmer voll ist wie kriegt sie das denn Organisator eigentlichen
00:19:06: also natürlich haben wir wie die anderen Kollegen vermutlich auch eine misskalkulation wenn jemand eine Krankschreibung wegen dem Schnupfen braucht brauche ich da keine zehn Minuten für wir haben zehn minuten Termine und ich
00:19:20: bin nur ein bisschen.
00:19:21: Zwanghaft was Wartezeiten angeht ich hatte das so beim Arzt zu warten das heißt wir arbeiten sehr strikt mit Termin nahm aber jeden Tag unbesetzte Termine so dass wir diese ganzen Patienten die mal eben schnell meinen Sie.
00:19:35: Zeit in Anspruch nehmen eigentlich sehr kanalisieren
00:19:39: aufgrund dieser Mischkalkulation dass ich sag es braucht nicht jeder auch langes Gespräch
00:19:45: kann ich dann auch mal 20 Minuten mit jemandem sprechen statt sehen wenn ich ein paar Patienten habe mit chronischen Problemen wo ich einfach auch wesentlich schneller sein kann
00:19:55: das ist ja jetzt nicht jeder Patient der so viel Zeit braucht und ich muss sagen für mich sind sie immer auf die Patienten Dinge besonders viel Spaß machen ich mache das einfach auch gerne und dann investiere ich mal ein bisschen mehr
00:20:07: und die Patienten wissen auch und Schnupfen haben dann sitzen die auch nicht lange bei mir drin dafür wissen sie auch wenn sie mal richtig was auf dem Herzen haben dann nehme ich mir die Zeit.
00:20:17: Kann man eigentlich jedem Patienten helfen der arbeitsbedingt krank wird oder.
00:20:23: Gibt es da auch so harte Knochen wo sie schon mal gesagt haben da ist Hopfen und Malz verloren oder Moment wirklich nicht weiter gekommen ist und durch gelegentliche Krankschreibung.
00:20:38: Und sind ansonsten nicht sehr ansprechbar die sitzen dann da und da war es mal wieder soweit es geht gar nichts mehr können wir mir eine Woche krankschreiben wenn du noch
00:20:45: wollen Sie mich doch mal was ändern und es wird mir zu oft hier und ich habe es gefühlt passiert so gar nichts und du
00:20:53: guckt man so zu und beißt sich ein bisschen die Zähne aus.
00:20:57: Germering irgendwie so eingerichtet dass Sie mit diesen vermehrten Auszeiten irgendwie das gerade so eben hinkriegen und
00:21:06: wo melde ich mich in diesem Buch noch mal sehr beschäftigt habe und auch beim Schreiben ist so Widerstand gegen Veränderung wir Menschen haben ja auf.
00:21:15: Bei uns
00:21:16: zu verändern weil wir wissen nicht genau was wir im neuen gewinnen und wir haben Angst Gutes zu verlieren und auch an jedem noch so
00:21:25: blöden belastenden Arbeitsplatz gibt's ja oft irgendwas was Gutes ob das finanzielle Sicherheit ist oder doch noch eine nette Kollegin und die Menschen sind
00:21:34: insgesamt oft wenig wenig mutig sozusagen ist
00:21:40: jetzt mal mach mal was Neues draus und brauchen da oft auch so ein bisschen Ermutigung und wenn es dann mal klappt kommen natürlich umso dankbarer Reaktion.
00:21:50: Das freut mich dann auch wenn sie sagen mit Frau Dr wenn sie mir nicht so zu geredet hätten dann hätte ich mich das wahrscheinlich nicht getraut aber so gibt sie eben genau die die.
00:21:58: Das wollen und doch nicht mit mir groß drüber diskutieren wollen sowas ihre Erfahrung zum Abschluss noch die Frage.
00:22:07: Die Zahlen die wir am Anfang genannt haben zeigen ja das Problem wirklich verbreitet ist dass Arbeit krank macht bzw umgekehrt das
00:22:17: die Krankschreibung durch Rücken oder Burnout zunehmen braucht es da mehr Sensibilität in unserer Gesellschaft auch unter der Ärzteschaft
00:22:26: sich dieses Problems anzunehmen und zu sagen so wie es jetzt machen ja man muss einfach auch mal etwas Zeit investieren oder den Blick auch schaffen.
00:22:36: War so schwer anderen Leuten Ratschläge zu geben ne ich finde es ist ein wichtiges Thema sonst hätte ich auch dieses Buch ja nicht geschrieben und mich so damit auch in der Öffentlichkeit begeben und ich finde es ist unterbelichtet und.
00:22:51: In Hamburg gibt es eine psychiatrische Abteilung die bietet an Fortbildungen an so züchertrie für somatiker und ich denke immer sehen meinen die denn also ich bin noch keinen somatiker also.
00:23:04: Mich ist das irgendwie Teil meines ärztlichen Selbstverständnisses das ist ja dass das zu meiner Arbeit gehört und dass ich eben gucke wenn die Patienten krank sind was sind die Faktoren die dazu beitragen also
00:23:16: für mich hat es eine große Selbstverständlichkeit in meiner hausärztlichen Identität.
00:23:21: Ja vielen Dank für diese sehr interessante informative Gespräch und weiterhin viel Erfolg bei der Arbeit danke Ihnen.
00:23:28: Music.