„Ärztliche Vergütung sollte Qualität und Kooperation belohnen!“
„Integrierte Versorgung“ ist schon lange kein Modewort mehr, auch Ärztenetze sind kein Novum. Nach wie vor aber hängt Kooperation sehr von den Ärzten und Akteuren vor Ort ab. Sind sie agil und mutig, gelingt die Vernetzung. Um dem Netzgedanken aber zu bundesweiter Blüte zu verhelfen, braucht es Anreize, sagt der Chirurg Dr. Thomas Schang, der Vorstandsvorsitzender der Agentur deutscher Arztnetze ist, in dieser Episode vom „ÄrzteTag“-Podcast.
„Wir brauchen ein System, das gute Kooperationen belohnt, die zu besserer Behandlungsqualität führen“, sagt er. Bislang drehe es sich im Gesundheitswesen „im Wesentlichen ums Verteilen der Claims und Sektoren“. Doch gerade Gerade jüngere Ärzte hätten nicht nur Interesse an kooperativen Strukturen, sondern könnten auch von ihnen profitieren.
Gerade auch die Pandemie habe gezeigt, wie „Netze als lokale Macher“ auftreten könnten. In den Ärztenetzen habe man sich rasch zusammengefunden und überlegt: „Wer macht was, wer übernimmt welche Aufgabe? Wer richtet eine Infektsprechstunde ein?“
Und hilft die Digitalisierung bei der Vernetzung? „Die alleine ist nicht der Schlüssel“, sagt Schang. Vielmehr müsse es um eine „digitale Transformation und Verbesserung der bestehenden Prozesse und Strukturen“ gehen. „Das ist keineswegs banal!“ Fernbehandlung etwa müsse „ärztlich verantwortungsvoll“ betrieben werden. Dazu gehöre in manchen Fällen auch, zu sagen: „Das kann ich nicht am Telefon.“
Foto: Dirk Schnack
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