ÄrzteTag

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Dr. Ruth Hecker: "Ärzte und Pflegekräfte sind zweite Opfer bei Behandlungsfehlern!"

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Die Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MDK) haben heute (25. Juni) ihre Behandlungsfehlerstatistik für 2019 vorlegt: Von rund 14.500 Gutachten lag bei jedem vierten Fall ein Fehler vor. Rund 3000 Fehler führten direkt zu Schäden.

"Das ist nur die Spitze des Eisbergs", sagt die Anästhesistin Dr. Ruth Hecker in dieser Episode vom "ÄrzteTag"-Podcast. Sie ist die Vorstandsvorsitzende des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS). Man müsse sehr viel mehr Fehler vermuten, nur gebe es dazu schlicht keine Daten.

"Jeder Schaden ist einer zu viel", sagt Hecker, die am Uniklinikum Essen Chief Patient Safety Officer ist. Und auch Ärzte und Pflegekräfte sind unmittelbar betroffen: "Sie sind die zweiten Opfer". Viele junge Kolleginnen und Kollegen würden aus dem ärztlichen Beruf ausscheiden, weil sie nach einem Fehler "nicht aufgefangen worden sind".

Helfen können Fehlermeldesysteme und eine Sicherheitskultur. Doch dafür, so Hecker, müsse auch die Politik umdenken.

Wie regeln wir denn jetzt die ärztliche Sterbehilfe, Prof. Wiesing?

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"Das Urteil des BVerfG zur Sterbehilfe ist eine deutliche Kritik an der Politik der Ärztekammern in den letzten Jahrzehnten", meint Prof. Urban Wiesing. In dieser Episode erklärt der Tübinger Medizinethiker, warum ausgerechnet die Kammern in diesem Punkt gegen die verfassungsgemäße Berufsfreiheit der Ärzte verstoßen und inwieweit der Staat präventiv in die Hilfe zum Suizid eingreifen darf. Und er sagt, welches Gesetz zur Sterbehilfe ihm und seinen Kollegen vorschwebt.

Neue Therapieerkenntnisse zu COVID-19

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COVID-19 ist als Erkrankung erst seit einem halben Jahr bekannt. Zu der Erkenntnis, dass es dabei in etwa fünf bis acht Prozent der Fälle zu einer schweren Pneumonie kommen kann, bei der Patienten eine intensivmedizinische Behandlung brauchen, sind inzwischen, viele weitere medizinische Details zum Erkrankungsbild bekannt geworden. Führende medizinische Fachgesellschaften haben daher in der vergangenen Woche gemeinsam neue Empfehlungen in einer S1-Leitlinie unter dem Titel „Empfehlungen zur intensivmedizinischen Therapie von Patienten mit COVID-19“ publiziert, die Ärzten bei der zielgerichteten Behandlung schwer erkrankter Patienten helfen soll. Welche aktuellen Erkenntnisse darin eingeflossen sind, erläutert im Podcast einer der Hauptautoren der Leitlinie, Professor Gernot Marx. Er ist Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care des Aachener Universitätsklinikums und künftiger Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin – kurz DIVI.

Sexarbeit: Das älteste Gewerbe der Welt in der Krise

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Das älteste Gewerbe der Welt scheint einer der ganz großen Verlierer der Corona-Krise zu werden, weil Prostituierte nicht arbeiten dürfen, Bordelle weiter geschlossen bleiben. Erst jüngst berichtete die Deutsche Aids-Hilfe zum Internationalen Hurentag, dass der Zugang zu Soforthilfeprogrammen und Sozialleistungen für viele Prostituierte nach wie vor erschwert ist.
Über die städtische Beratungsstelle CASA blanca – das Centrum für HIV und sexuell übertragbare Krankheiten in Altona, die auch von vielen SexarbeiterInnen aufgesucht wird – hat die Medizinerin Dr. Johanna Claass viel Erfahrung sammeln können. Im Podcast erläutert sie, welche Hilfe sozialer wie medizinischer Art für die Berufsgruppe der SexarbeiterInnen aktuell besonders nötig erscheint und warum es keinen Unterschied macht, wo Hygieneregeln eingehalten werden.

Notärztin mit Empathie und Energie

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Die Corona-Pandemie ist auch nach inzwischen fast einem halben Jahr nach wie vor ein Schreckgespenst, das uns gezeigt hat, wie fragil selbst moderne Gesundheitssysteme mitunter sein können. Und doch hat die Krise auch eine Welle von Hilfsbereitschaft erzeugt und Kreativität an den unterschiedlichsten Stellen geweckt. Mit an vorderster Front aktiv und nicht erst seit Corona kreativ ist Dr. Carola Holzner, leitende Notärztin der Stadt Mühlheim an der Ruhr und leitende Oberärztin der zentralen Notaufnahme Nord am Universitätsklinikum Essen. Als Doc Caro zeigt die zweifache Mutter zudem schon seit vielen Jahren in den sozialen Medien, was Notärztin sein, so tagein tagaus bedeutet – sei es mit gesanglichen Einlagen zum Konflikt, was Notfallsanitäter und was Notärzte dürfen, oder mit medizinischen Erklärvideos oder sei es, um zu appellieren, warum das Coronavirus uns alle angeht. Im Podcast erzählt sie, wie sie die Corona-Krise als Notärztin erlebt hat, welche Vorteile die Digitalisierung in ihren Beruf bringt und wie sie Notfallmedizin und Familie trotz des hohen Arbeitspensums unter einen Hut bringt.

Wie Patienten ihren Diabetes loswerden

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Einmal Diabetes, immer Diabetes? Diese alte Weisheit entkräftigen mehr und mehr Erfahrungen der letzten Jahre. Mit zehn bis 15 Kilo Gewichtsverlust besiegen viele Patienten ihren Diabetes. Diabetologe Prof. Stephan Martin ist begeistert von der Methode und berichtet, wie man Patienten zur richtigen Ernährung anlernen kann.

Jens Spahn: "Ich würde mir mehr Corona-Patriotismus wünschen"

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Auch der Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit wurde durch Corona "digitalisiert". Die Auftaktveranstaltung am 17. Juni fand per Videokonferenz statt. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) war digital per Videoschalte dabei.

Im Gespräch mit Wolfgang van den Bergh, dem Chefredakteur der "Ärzte Zeitung", sprach er über Hightech made in Germany, eine App, die Maßstäbe setzt, viel Geld – und wie die Bürger hierzulande an Corona-Impfstoffe kommen sollen.

Welche Konsequenzen Hebammen aus der Corona-Krise ziehen

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Die Corona-Pandemie hat auch für die Geburtshilfe weitreichende Folgen. Zwar sollen Schwangere die wichtigen Versorgungsmöglichkeiten rund um die Geburt ihres Kindes auch weiterhin in Anspruch nehmen – und doch herrscht auch hier eine deutliche Verunsicherung. So wurden Vorbereitungskurse weniger genutzt und Väter zeitweise aus den Kliniken verbannt. Verunsicherung nebst neuen Reglementierungen auch hat der Berufsverband der Hebammen deutlich zu spüren bekommen. Im Podcast berichtet Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes, was sich in den letzten Wochen in ihrer Arbeit geändert hat und wie aus Hebammensicht die Geburt dennoch sicher vonstatten gehen kann, so dass statt Infektionssorgen die Freude auf den Nachwuchs überwiegt.

Mit Mimik und Stimme Patienten führen

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Lachen, Weinen, Wut und Trauer. Viele Emotionen zeigen sich deutlich in unserem Gesicht und unserer Mimik. Doch es gibt auch versteckte Signale, die ähnlich wie bei der Körpersprache unser Gegenüber vielleicht irritieren. Das kann im Bewerbungsgespräch ebenso wichtig sein wie in der Arzt-Patienten-Kommunikation, etwa wenn es darum geht, die Compliance zu einer Therapie zu erhöhen. Dirk Eilert, Experte beim Thema emotionale Intelligenz und Mimikforschung aus Berlin, erläutert im Podcast, worauf es im Gespräch mit dem Gegenüber ankommt, damit wir auch tatsächlich wahrnehmen, was der andere fühlt und möchte – selbst, wenn er vielleicht etwas ganz anderes sagt.

Tatort Wohnzimmer – häusliche Gewalt während des Lockdowns

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Häusliche Quarantäne, geschlossene Schulen und Kitas, finanzielle Sorgen – immer wieder wurde von Kinder- und Frauenbeauftragten die Sorge geäußert, dass dieser Belastungsmix auf fatale Weise gewalttätige Konflikte in Familien begünstigen könnte. Jetzt hat erstmals eine wissenschaftliche Erhebung Licht ins Dunkeln gebracht mit konkreten Zahlen. Sie stammen aus einer repräsentativen Befragung zu den Erfahrungen während der strengen Phase des Lockdowns. Und sie scheinen leider die Befürchtungen zu bestätigen. So hat danach etwa jedes zehnte Kind in häuslicher Quarantäne Gewalterfahrungen gemacht. Im Podcast berichten die beiden Autorinnen der Studie, Prof. Janina Steinert von der TU München und Dr. Cara Ebert von der RWI Essen, welche Faktoren Gewalt gegenüber Frauen und Kindern besonders zu begünstigen scheinen und welche Konsequenzen daraus zu ziehen sind.

Über diesen Podcast

ÄrzteTag - der Podcast der "Ärzte Zeitung". Wir blicken kommentierend und persönlich auf den Tag, wichtige Ereignisse und Meilensteine. Wir laden Gäste ein, mit denen wir über aktuelle Ereignisse aus Medizin, Gesundheitspolitik, Versorgungsforschung und dem ärztlichen Berufsalltag reden.

von und mit Ärzte Zeitung

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